Bangkok - Es herrscht Verwirrung über die genaue Wirksamkeitsrate eines chinesischen Covid-19-Impfstoffs, der nächsten Monat in Thailand eingeführt werden soll. Thailand hat 2 Millionen Dosen des Sinovac Biotech-Impfstoffs bestellt, während die Einführung unter Hochrisikogruppen in Indonesien voraussichtlich in dieser Woche beginnen wird.
Jetzt kommen jedoch Fragen zur Wirksamkeitsrate des Impfstoffs auf, die ursprünglich in Studien in Brasilien als 78% angegeben wurde, in jüngerer Zeit jedoch auf etwas mehr als 50% herabgestuft wurde. Insgesamt wurden 4 verschiedene Wirksamkeitsraten gemeldet, je nachdem, in welchem Land Studien durchgeführt wurden.
In Indonesien, wo Präsident Joko Widodo heute seine erste Dosis des Impfstoffes erhalten wird, deuten Daten aus einer lokalen Studie auf eine Wirksamkeitsrate von 65% hin. Mit nur 1.620 Teilnehmern wird die Studie jedoch als zu klein angesehen. Im vergangenen Monat meldete die Türkei in ihrer Studie eine Wirksamkeitsrate von 91,25%, die ebenfalls als zu gering angesehen wurde, um aussagekräftige Statistiken zu liefern.
Die größte Studie mit dem chinesischen Impfstoff wurde in Brasilien mit 13.000 Teilnehmern durchgeführt. Dort wurden jedoch 2 recht unterschiedliche Wirksamkeitsraten berichtet. Erst letzte Woche berichtete das Butantan-Institut, das für die Studien mit Sinovac zusammengearbeitet hatte, dass der Impfstoff zu 78% wirksam sei, um leichte Fälle des Virus zu verhindern, und zu 100% wirksam, um schwere und mittelschwere Infektionen zu stoppen.
Das Institut musste diese Zahlen jedoch gestern überarbeiten und bestätigte stattdessen eine Gesamtwirksamkeitsrate von 50,38%. Die verringerte Rate ist darauf zurückzuführen, dass die Forscher wegen mangelnder Transparenz bei der Berichterstattung über Studiendaten unter Druck gerieten. Ricardo Palacios von Butantan sagt, dass die überarbeitete Zahl Fälle enthält, die als „sehr mild“ eingestuft wurden, da keine medizinische Behandlung erforderlich war.
Es wird davon ausgegangen, dass das Butantan-Institut die Bekanntgabe seiner Ergebnisse dreimal verzögert hat, was auf eine Vertraulichkeitsklausel im Vertrag mit Sinovac zurückzuführen ist. Die Ungleichheit bei der Berichterstattung hat einige Fragen zum chinesischen Impfstoff aufgeworfen, mit der Sorge, dass er nicht das gleiche Maß an Kontrolle erhält wie die in Europa oder den USA hergestellten.
Es ist jedoch nicht das erste Mal, dass Unklarheiten über die Wirksamkeitsraten bestehen. AstraZeneca meldete zunächst zwei unterschiedliche Raten, abhängig von der verabreichten Dosierung. Der chinesische Impfstoff erfüllt mit über 50% immer noch die für die behördliche Zulassung erforderliche Wirksamkeitsschwelle.
Quelle: Bloomberg
Donnerstag, 14 Januar 2021 10:13
Wenn ich das richtig verstehe, werden zur Feststellung des Wirkungsgrades eines Impfstoffes eine größere, aber genau festgehaltene Menge an Leuten geimpft und nach einer gewissen Zeit dem Erreger ausgesetzt. Leider wird das hier aber nicht näher beschrieben, sondern nur über divergierende Ergebnisse berichtet, was dem Leser im Ergebnis nicht viel weiterhilft. So könnten die unterschiedlichen Resultate ja möglicherweise auf ein abweichendes Handling des Impfstoffes zurückzuführen sein, wer von uns kann das schon wissen, wenn er geimpft wird. Nur ein jeder möchte der Impfung doch vertrauen können, um sich hinterher wieder unbeschwerter bewegen zu können. Ich hoffe nicht, dass der Schuss nach hinten los geht.