Ist die Talentkrise im Tech-Bereich vorbei?

Bangkok — Nach den zahlre­ichen Ankündi­gun­gen von Ent­las­sun­gen in der gesamten Tech­nolo­giebranche sind viele Führungskräfte in der Tech­nolo­giebranche und in der Wirtschaft zu dem Schluss gekom­men, dass die Tal­en­tk­nap­pheit in der Tech­nolo­giebranche vor­bei ist. Der Schein kann jedoch trü­gen. In ein­er kür­zlich durchge­führten Umfrage des Mark­t­forschungs- und Beratung­sun­ternehmens Gart­ner gaben 86 % der Chief Infor­ma­tion Offi­cers (CIOs) an, dass sie mit einem stärk­eren Wet­tbe­werb um qual­i­fizierte Bewer­ber kon­fron­tiert sind, und 73 % waren besorgt über die Fluk­tu­a­tion von IT-Talenten.

Die Tal­en­tk­nap­pheit ist noch lange nicht vor­bei. Derzeit über­steigt die Nach­frage nach IT-Fachkräften das Ange­bot bei weit­em, und Gart­ner geht davon aus, dass dies bis min­destens 2026 der Fall sein wird, basierend auf den prog­nos­tizierten IT-Aus­gaben. Im Gegen­satz zu dem, was wir in den Schlagzeilen lesen, sind viele der von Ent­las­sun­gen bei Tech­nolo­gie­un­ternehmen betrof­fe­nen Per­so­n­en in Geschäfts­funk­tio­nen und nicht in tech­nis­chen Bere­ichen tätig. Darüber hin­aus gibt es immer mehr Möglichkeit­en für IT-Jobs außer­halb der tra­di­tionellen Tech­nolo­gie­un­ternehmen, so dass es wichtig ist, über die Gemein­schaft der Tech­nolo­giean­bi­eter hin­auszublick­en, um den Zus­tand der Tal­en­tk­nap­pheit in der Tech­nolo­giebranche wirk­lich zu verstehen.

Viele der Stel­len­stre­ichun­gen der let­zten Monate wur­den von börsen­notierten Unternehmen vorgenom­men, um den Aktienkurs zu opti­mieren und den Wun­sch der Aktionäre nach gerin­geren Aus­gaben zu erfüllen. Während diese Ent­las­sun­gen als eine Anpas­sung nach zu opti­mistis­chen Ein­stel­lun­gen beschrieben wur­den, zeigen die Dat­en, dass Neue­in­stel­lun­gen nicht unbe­d­ingt betrof­fen waren.

Vielmehr betrafen die jüng­sten Ent­las­sun­gen ein bre­it­eres Spek­trum von Mitar­beit­ern, da die Unternehmen ihre Pri­or­itäten bei wichti­gen Pro­duk­ten und Dien­stleis­tun­gen set­zen, um sich für bes­timmte Mark­tchan­cen zu posi­tion­ieren. Eine Unter­suchung von Gart­ner hat ergeben, dass die Unternehmen, die hin­ter den zehn größten Ent­las­sun­gen im Tech-Bere­ich ste­hen, ins­ge­samt immer noch über 150.000 Mitar­beit­er mehr beschäfti­gen als Anfang 2020.

Es ist wichtig, dass Unternehmens- und IT-Führungskräfte die aktuelle Ent­las­sungswelle nicht falsch inter­pretieren. Es wird wahrschein­lich weit­ere Schwankun­gen geben, da der Markt die wirtschaftlichen Tur­bu­len­zen, die laufend­en Pan­demiean­pas­sun­gen und die Ver­schiebung der Pri­or­itäten bei den Qual­i­fika­tio­nen bewälti­gen muss. Die Tal­en­tk­nap­pheit im Tech­nolo­giesek­tor wird jedoch noch lange nach Abklin­gen der aktuellen Tur­bu­len­zen anhalten.

TOP-TAL­ENTE FINDEN

Tech-Führungskräfte, die für die Schaf­fung von Wach­s­tum durch Dig­i­tal­isierung ver­ant­wortlich sind, müssen über den Lärm der schlagzeilen­trächti­gen Ent­las­sun­gen hin­auss­chauen, um die Sig­nale des Mark­tes zu erken­nen. Der IT-Fachkräfte­man­gel ist kri­tisch, da CIOs ihre tal­en­tierten Mitar­beit­er schneller ver­lieren, als sie sie ein­stellen können.

In wichti­gen Funk­tions­bere­ichen — wie Data Sci­ence, Soft­ware-Engi­neer­ing und Cyber­sicher­heit — ist das Ange­bot an Tal­en­ten nach wie vor genau­so knapp oder noch knap­per als zuvor. IT-Führungskräfte soll­ten mit einem ver­stärk­ten Wet­tbe­werb in vie­len Tal­ent­pools rech­nen, was bedeutet, dass die Kosten für IT-Tal­ente weit­er steigen werden.

Die Ver­wirk­lichung dig­i­taler Wach­s­tum­schan­cen wird nur möglich sein, wenn man sich bewusst ist, dass die IT-Tal­en­tk­nap­pheit unver­min­dert anhält. Obwohl das Gesam­tange­bot an tech­nis­chen Fachkräften auf dem Arbeits­markt höch­stens um ein paar Prozent­punk­te gestiegen ist, kön­nen CIOs die Gele­gen­heit nutzen, um ihre Rekru­tierungs­be­mühun­gen zu ver­stärken. Für CIOs ist es jet­zt an der Zeit, Maß­nah­men zu ergreifen, um strate­gisch die besten IT-Tal­ente zu gewin­nen, anstatt auf das Mark­trauschen zu reagieren.

Um Top-Tal­ente zu gewin­nen und zu hal­ten, müssen CIOs bewusster bewährte Prak­tiken anwen­den, die ihnen helfen, effek­tiv Top-Tal­ente zu gewin­nen und offene Stellen schnell zu beset­zen. Zum Beispiel soll­ten die Net­ze weit aus­ge­wor­fen wer­den, um einen großen Pool pas­siv­er” IT-Kan­di­dat­en zu erschließen. Viele Ein­stel­lungspläne im IT-Bere­ich zie­len eher auf aktive als auf pas­sive Arbeitssuchende ab und lassen damit eine Chance ungenutzt, die Qual­ität und Quan­tität der Bewer­ber zu erhöhen.

Der Aus­bau von Mitar­beit­erempfehlung­spro­gram­men oder die Nutzung von Tal­ent-Intel­li­gence-Funk­tio­nen, die kün­stliche Intel­li­genz (KI) nutzen, sind gute Möglichkeit­en, pas­sive Kan­di­dat­en über die soziale Suche zu find­en. Qual­i­fika­tio­nen, die auf dem IT-Arbeits­markt nicht ver­füg­bar sind, kön­nen auch erwor­ben wer­den, indem ent­lassene Arbeit­nehmer in angren­zen­den Tech­nolo­giekat­e­gorien ange­sprochen und geschult wer­den, um die benötigten IT-Fähigkeit­en zu erwer­ben. So ist es zum Beispiel schwierig, Daten­wis­senschaftler zu find­en, aber es gibt einen großen Pool von Dat­en- und Geschäft­s­an­a­lysten, die auf dem Tal­ent­markt ver­füg­bar sind und in mehr tech­nis­chen Fähigkeit­en geschult wer­den könnten.

CIOs soll­ten mit den Per­son­alver­ant­wortlichen zusam­me­nar­beit­en, um die Anforderun­gen für Stel­lenauss­chrei­bun­gen so anzu­passen, dass sie auch die für offene Stellen wün­schenswerten Fähigkeit­en umfassen. Schließlich wer­den Unternehmen, die ihr Wer­tange­bot für tech­nis­che Tal­ente über­ar­beit­en kön­nen, bess­er in der Lage sein, die Mark­tchan­cen für ein gezieltes und effizientes Wach­s­tum zu nutzen. Da die Möglichkeit­en in der IT-Branche das Ange­bot bei weit­em über­steigen, müssen Unternehmen, die den Erwartun­gen ihrer Mitar­beit­er nicht gerecht wer­den, damit rech­nen, dass die Bewer­ber, selb­st wenn sie in der Lage sind, die Stelle zu beset­zen, diese wieder ver­lassen, sobald ein besseres Ange­bot vorliegt.

Die Konzen­tra­tion auf andere Fak­toren als die Vergü­tung, die den Mitar­beit­ern wichtig sind, wie z. B. Flex­i­bil­ität und Wach­s­tum­schan­cen, kann die EVP des IT-Unternehmens verbessern, um den aktuellen und zukün­fti­gen Wet­tbe­werb um Tal­ente zu gewinnen.

Mbu­la Schoen ist Senior Direc­tor Ana­lyst bei Gartner.

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