Wiederentdeckte Pracht

Non­thaburi — An einem son­ni­gen Tag fuhr ich etwa 50 Minuten mit dem Air­port Rail Link und nutzte die Ver­längerung der MRT Pur­ple Line, um von Bangkoks östlichen Vorort in die Alt­stadt von Non­thaburi im Nord­west­en zu reisen.

Die am Ufer des Chao Phraya gele­gene Alt­stadt ist von üppi­gen Obst­gärten, far­ben­fro­hen Blu­mengärten und his­torischen Tem­peln gesäumt, die die Lebensweise der seit der Ayut­thaya-Zeit beste­hen­den Gemein­den am Wass­er widerspiegeln.

Es ist wie eine pri­vate Fahrt, wenn ein Zug tagsüber leer ist, aber gut für die Fahrgäste, um soziale Dis­tanz zu wahren. Meine Sight­see­ing-Tour begann mit ein­er Songth­aew-Fahrt zum Wat Chaloem Phraki­at Woraw­i­han, der etwa 5 km von der MRT-Sta­tion Yaek Non­thaburi 1 ent­fer­nt liegt.

Schat­tig und grün­lich mit ein­er Rei­he hoch aufra­gen­der Bäume und ein­heimis­ch­er Pflanzen liegt es am Ufer des Chao Phraya, und Besuch­er kön­nen noch immer Über­schwem­mungen an seinem Pier und an anderen Stellen sehen. Um sein­er Fam­i­lie Ehre zu erweisen, baute König Rama III diesen Tem­pel im Jahr 1847 auf einem Grund­stück, das zuvor die Res­i­denz sein­er Großel­tern und Prinzessin Mut­ter Somdej Phra Sri Sulalai war.

Er wurde während der Regierungszeit von König Rama IV. fer­tiggestellt und ist von Mauern umgeben, die denen des Großen Palastes ähneln, mit Türm­chen an vier Seit­en, die dem Ort, der ursprünglich der Stan­dort his­torisch­er Fes­tun­gen war, eine majestätis­che Note ver­lei­hen. In der Ver­gan­gen­heit wurde ein Teil des Wassers des Chao Phraya in dieser Gegend bei ver­schiede­nen heili­gen königlichen Zer­e­monien verwendet.

Dieses Kloster ist berühmt für seine atem­ber­aubende thailändisch-chi­ne­sis­che Architek­tur, während die Ordi­na­tion­shalle über Giebel ver­fügt, die mit leuch­t­en­den Keramik­fliesen im Stil von Rosen aus Chi­na geschmückt sind. Im Inneren befind­et sich eine gold­ene Stat­ue von Phra Bud­dha Maha Lokaphi­nan­tha­p­a­ti­ma, und die Wände sind mit pastell­far­be­nen Blu­men­mo­tiv­en bedeckt, die ein­fach und den­noch ele­gant wirken und erstk­las­sige thailändis­che Handw­erk­skun­st zeigen.

Um den Bud­dhis­mus zu unter­stützen, war es die Idee von König Rama III, in Nakhon Ratchasi­ma Kupfer abzubauen, um zwei Bud­dha-Stat­uen zu schaf­fen, die im Wat Chaloem Phraki­at Woraw­i­han und Wat Ratchanat­daram sowie weit­ere 34 Bud­dha-Stat­uen in ver­schiede­nen Hal­tun­gen aufgestellt wer­den sollen.

Hin­ter dem Ubosot ste­ht eine 48m hohe, weiße kugelför­mige Pagode auf einem lotus­för­mi­gen Sock­el im Lan­ka-Stil, der Bud­dhas Reliquien enthält. In ein­er benach­barten Vihara kön­nen Besuch­er der weißen Stein­skulp­tur von Phra Sila Khao Respekt zollen, die auf einem geschnitzten Holzthron mit far­bigen Spiegeln sitzt, und einen klas­sis­chen Dham­ma-Schrank bewundern.

Auf der anderen Seite hat die Kapelle eine Phra Bud­dha Pati­ma Chai­wat-Stat­ue und eine Wand mit Wand­malereien, die fal­l­ende Blu­men und Fen­ster­scheiben mit Lotus, Vögeln und Wasser­lebe­we­sen darstellen. Am Fluss dient ein Pavil­lon als Aus­sicht­spunkt, von dem aus Touris­ten einen einzi­gar­ti­gen Blick auf die Ufer­ge­meinde genießen oder Brot kaufen kön­nen, um Fis­che zu füttern.

Eine 5,5km lange Fahrt von der MRT-Sta­tion Bang Rak Yai brachte mich zum Wat Prasat, der an tra­di­tionelle Architek­tur im Ayut­thaya-Stil erin­nert. Er liegt an der Straße Bang Kru­ai-Sai Noi und empfängt Besuch­er mit einem großen Freigelände, auf dem Nach­bil­dun­gen von Bud­dha-Stat­uen aus ver­schiede­nen renom­mierten Tem­peln wie Phra Phut­tha Sothon aus Wat Sothon­wararam Woraw­i­han zu sehen sind.

Eine bunte Prom­e­nade mit 100 Vin­tage-Son­nen­schir­men führt uns zum antiken Ubosot, das in der späten Ayut­thaya-Zeit errichtet und mehrfach ren­oviert wurde. Seine geschwun­gene Basis erin­nert an eine Dschun­ke, und der geschnitzte Holzgiebel stellt den Gott Narai dar, der auf einem Garu­da reit­et und einen Naga einfängt.

Ohne Fen­ster hat dieser Ubosot drei Türen, die die ursprüngliche Freimau­r­erstruk­tur zeigen, und in der Mitte befind­et sich eine Bud­dha-Stat­ue, die von 25 Skulp­turen von Schülern umgeben ist, die alle in ein­er Med­i­ta­tion­shal­tung sitzen.

Mit Farbpul­ver, das aus lokalen Pflanzen und Blu­men gewon­nen wird, sind die Wände mit verblassenden Wandgemälden bedeckt, um die Zehn Geburts­geschicht­en des Bud­dha, Engel, die Predigten hören, die Lebensweise und andere königliche Zer­e­monien wie die königliche Prozes­sion zum Tem­pel in Ayut­thaya zu illustrieren.

Nur einen kurzen Spazier­gang vom Ubosot ent­fer­nt befind­et sich auf dem Klostergelände auch eine Vihara von Meis­tern, in der eine Fig­ur von Luang Phở Son Tham­masaro zu Hause ist, dem ehe­ma­li­gen Abt, der sich auf Aber­glauben spezial­isiert hat­te und seine heili­gen Amulette bei lokalen Samm­lern und Pil­gern beliebt machte.

Besuch­er kön­nen zwei gold­ene Teakholzhäuser im Panya-Stil erkun­den, die während der Herrschaft von König Rama V gebaut wur­den, als sich die west­liche Zivil­i­sa­tion auf Siam aus­bre­it­ete, sowie eine hölz­erne Trip­i­ta­ka-Halle, die 1997 inmit­ten eines Teich­es erbaut wurde.

MRT Khlong Bang Phlu ist die näch­ste Sta­tion nach Bang Rak Yai. Es ist eine 4,8km lange Fahrt zum Wat Borom­racha Kan­chanapisek Anu­sorn, Non­thaburis beliebtestem Ziel für thailändisch-chi­ne­sis­che Nachkom­men, die um Glück, Reich­tum und Schutz beten.

Um den 50. Jahrestag der Thronbestei­gung von König Bhu­mi­bol Adulyadej zu feiern, spende­ten thailändisch-chi­ne­sis­che Bud­dhis­ten 1996 Gelder für den Bau dieses chi­ne­sis­chen Klosters als Fil­iale des Wat Mangko­rn Kamalawat in Chinatown.

Der Bau, der vor Ort als Wat Leng Noei Yi 2 bekan­nt ist, dauerte 12 Jahre und erhielt seinen Namen von König Bhu­mi­bol. Er nimmt 12 Rai ein und ist von Pekings Ver­boten­er Stadt inspiri­ert, um die schöne chi­ne­sis­che Architek­tur der Ming-Dynas­tie her­vorzuheben, während das Lay­out auf Mahayana-Prinzip­i­en basiert.

Im Erdgeschoss ist die Decke mit roten Lat­er­nen geschmückt, und an den Theken wer­den einige Opfer­gaben und Amulette in ver­schiede­nen Stil­rich­tun­gen verkauft. Auf der 2. Etage befind­en sich ein Trom­melturm und ein Glock­en­turm, wo Besuch­er ihren Namen auf ein rotes Band schreiben und es an eine große Glocke hän­gen dür­fen, um um Ruhm und Erfolg zu bitten.

In der Mitte rühmt sich Tian Wangs Heilig­tum mit ein­er grü­nen Decke mit Drachen und mehreren Stat­uen chi­ne­sis­ch­er Got­theit­en wie Katyayana, dem Son­nen­gott, der Mondgöt­tin, dem Großen Kaiser des Nord­pols und Tudi Gong.

Diejeni­gen, die im Jahr des Ochsen, der Großen Schlange und des Hun­des geboren wur­den, ver­sam­meln sich am Fuß ein­er mas­siv­en Stein­treppe und bit­ten Tai Sui, den Gott des Schick­sals, um Schutz. Im Obergeschoss beherbergt die Meun Bud­dha­sukkava­di Hall ein Trio hoch aufra­gen­der Bud­dha-Stat­uen – Amitab­ha (der Bud­dha des ewigen Lebens), Phra Sri Sakya­mu­ni und Phra Bhaisajyagu­ru Vaitoon­prapha (der Medi­zin-Bud­dha) sowie eine Rei­he gold­en­er und pur­purrot­er Stat­uen ihrer Anhänger.

Durch einen mar­morähn­lichen Kreuz­gang zur Aval­okitesh­vara Guan Yin Halle kön­nen Besuch­er vor ein­er wun­der­schö­nen geschnitzten Holzskulp­tur von Guan Yin (Göt­tin des Mit­ge­fühls) mit tausend Hän­den für Gesund­heit und Wohl­stand beten. Auf dem Gelände befind­en sich auch die Med­i­ta­tion­shalle, die Phra Pariy­at Tham School und ein üppiger weitläu­figer Innen­hof mit einem Pavil­lon im chi­ne­sis­chen Stil und ein­er lebensecht­en, mar­morähn­lichen Guan Yin-Figur.

Nur ein paar Hal­testellen von MRT Bang Phlu bis MRT Talat Bang Yai, dann sind es 7km bis Wat Phra Ngoen, der an der Bang Muang — Bang Kulad Road liegt. Er wurde 1821 erbaut und beherbergt einen antiken Trip­i­ta­ka-Holzsaal mit einem zweis­chichti­gen Dach und einem Glas­giebel, der inmit­ten eines Teich­es steht.

Nicht weit vom Tem­pel ent­fer­nt ist der Phra Ngoen Plant Mar­ket ein guter Ort, um eine Pause einzule­gen und ein paar Andenken für Zuhause zu find­en. Dies ist ein­er der größten Märk­te im Bezirk Bang Yai mit mehr als 100 Verkäufern, die eine Vielzahl von Garte­nar­tikeln, Pflanzen und Blu­men wie Cro­ton, Farn, Orchidee, Cal­a­di­um und Alo­ca­sia anbieten.

Ich kehrte zur MRT Yaek Non­thaburi 1 zurück und been­dete meine Reise am Talat Nok Hook (Eulen­markt), als der Him­mel dunkel wurde. Nur 400m zu Fuß vom Bahn­hof ent­fer­nt, sieht dieser Nacht­markt dynamisch aus mit Tausenden Verkäufern, die eine große Auswahl an Sec­ond­hand-Sneak­ers, Mod­ek­lei­dung und Acces­soires, Wohn­deko­ra­tionsar­tikeln, Vin­tage-Samm­ler­stück­en, fes­tlich­er Aus­rüs­tung, Keramikgeschirr und Musikin­stru­menten verkaufen. Die Preise begin­nen bei 20 Baht.

Wenn Sie etwas zu Abend essen möcht­en, lockt der Food Court mit ein­er Vielzahl beliebter lokaler und inter­na­tionaler Gerichte sowie Süßigkeit­en. Char­coal Thai Crispy Pan­cake, Kle­breis mit Man­go, gebratene Tin­ten­fis­cheier, würziger Kokos­salat, Meeres­frücht­e­salat und Grill­buf­fets gehören zu den Highlights.

  • Wat Chaloem Phraki­at Woraw­i­han befind­et sich auf der Soi Wat Chaloem Phraki­at, Tam­bon Bang Si Muang. Es ist eine 5km lange Fahrt, und Reisende kön­nen ein Taxi oder ein Songth­aew von der MRT-Sta­tion Yaek Non­thaburi 1 nehmen. Er ist täglich von 5.30 bis 18.30 Uhr geöffnet. Der Ein­tritt ist frei. Weit­ere Infor­ma­tio­nen find­en Sie auf der WatChalermpraki­at­Woraw­i­han-Seite auf Face­book.
  • Wat Prasat liegt an der Straße Bang Kru­ai-Sai Noi und etwa 5,5 km von der MRT-Sta­tion Bang Rak Yai ent­fer­nt. Er ist täglich von 7 bis 18 Uhr geöffnet. Der Ein­tritt ist frei.
  • Wat Borom­racha Kan­chanapisek Anu­sorn liegt an der Straße Thetsa­ban 9 im Bezirk Bang Bua Thong. Er ist 4,8km von der MRT-Sta­tion Khlong Bang Phlu ent­fer­nt und ist täglich von 9 bis 16 Uhr geöffnet. Der Ein­tritt ist frei. Erfahren Sie mehr unter wat​borom​racha​.com.
  • Wat Phra Ngoen und der Phra Ngoen Plant Mar­ket befind­en sich in der Soi Wat Phra Ngoen im Bezirk Bang Yai (ca. 7km von der MRT-Sta­tion Bang Phlu ent­fer­nt). Der Markt ist täglich von 8 bis 17 Uhr geöffnet.
  • Der Eulen­markt liegt etwa 400 m von der MRT Yaek Non­thaburi 1 ent­fer­nt. Er ist täglich von 15:00 Uhr bis Mit­ter­nacht geöffnet. Erfahren Sie mehr auf der Face­book-Seite von Tarad­nokhook.

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