Schuss ins Blaue: Thailands neue Strategie zur Eindämmung von Mensch-Elefant-Konflikten

Schuss ins Blaue: Thailands neue Strategie zur Eindämmung von Mensch-Elefant-Konflikten

Um die langjähri­gen Kon­flik­te zwis­chen Men­schen und Ele­fan­ten zu entschär­fen, drän­gen die thailändis­chen Behör­den auf die Ster­il­isierung von wilden Ele­fan­ten mit­tels Imp­fun­gen. Diese Maß­nahme wird jedoch von Umweltschützern und Tier­recht­sak­tivis­ten hinterfragt.

Seit 2012 gab es min­destens 240 Todes­fälle und 208 Ver­let­zte durch Zusam­men­stöße mit Ele­fan­ten, die ihre Waldge­bi­ete ver­lassen, um in Land­wirtschafts­ge­bi­eten Nahrung zu suchen. Die Idee der Ster­il­i­sa­tion stößt deshalb auf Skepsis.

Theer­a­p­at Trung­prakan von der Thai Ele­phant Alliance bezweifelt die Wirk­samkeit dieses Plans, während Kan­chana Sila­pa-archa von der Chart Thai Pat­tana Partei an der wis­senschaftlichen Unter­mauerung zweifelt.

Hin­ter­grund des Konflikts

Laut dem Depart­ment of Nation­al Parks, Wildlife and Plant Con­ser­va­tion (DNP) leben in Thai­land zwis­chen 4.013 und 4.422 wilde Ele­fan­ten. Kon­flik­te sind häu­fig, beson­ders in fünf von sechzehn Waldge­bi­eten, wo Ele­fan­ten regelmäßig Felder und Eigen­tum beschädigen.

Auch Men­schen­leben sind in Gefahr: Allein im vierten Quar­tal 2024 wur­den acht Todes­fälle durch Ele­fan­ten gemeldet.

Um dem ent­ge­gen­zuwirken, hat das nationale Ele­phant Con­ser­va­tion and Man­age­ment Com­mit­tee Maß­nah­men zur Kon­flik­t­be­wäl­ti­gung beschlossen, darunter die Ausweitung von Waldge­bi­eten, die Ein­rich­tung von Puffer­zo­nen und die Kon­trolle der Ele­fan­ten­pop­u­la­tion durch Ster­il­isierung, wobei der jährliche Gebur­te­nanstieg von 7 – 8% bedacht wird.

Ster­il­i­sa­tion­spro­gramm

Die DNP set­zt auf die Spay­Vac-Imp­fung, eine hor­mon­basierte Meth­ode, die von der US Depart­ment of Agri­cul­ture entwick­elt wurde. Erste Tests mit domes­tizierten Ele­fan­ten zeigten keine Neben­wirkun­gen. Die Sicher­heit und Effek­tiv­ität von Spay­Vac wur­den über ein Jahr überwacht und bestätigt.

Trotz der pos­i­tiv­en Ergeb­nisse gibt es Bedenken hin­sichtlich der Langzeitwirkung. Ins­beson­dere Umweltak­tivistin Andaman Adana fordert län­gere Beobachtungen.Theerapat Trung­prakan appel­liert zudem, die Stu­di­energeb­nisse öffentlich zugänglich zu machen.

Zukün­ftige Lösungen

Suwichan Suwan­na­ka aus Chan­thaburi lobt die Bemühun­gen zur Geburtenkon­trolle, fordert jedoch zusät­zliche Schutz­maß­nah­men wie Zäune und Entschädi­gun­gen für Schäden.

Die Frage bleibt, ob die Ster­il­i­sa­tion der Ele­fan­ten­pop­u­la­tion Fra­gen der Sicher­heit voll­ständig adressiert. Die Diskus­sion zeigt, dass neben tech­nokratis­chen Lösun­gen auch ein Umdenken im Umgang mit Ele­fan­ten erforder­lich ist, um eine friedliche Koex­is­tenz sicherzustellen.

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Bildquelle: ThaiPBS

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