Die Zukunft des digitalen 10.000-Baht-Geldbörsenprogramms steht nach der abrupten Entlassung von Premierminister Srettha Thavisin auf der Kippe. Mit seinem Abgang stellt sich die Frage, ob das hochgelobte Programm zur finanziellen Unterstützung der thailändischen Bevölkerung fortgesetzt wird oder gänzlich eingestellt werden könnte.
Die Ungewissheit schürt zudem Ängste um den Schutz der persönlichen Daten von Millionen von Thailändern, die sich für das Programm registriert haben.
Sretthas Entlassung bringt digitale Geldbörse in Bedrängnis
Srettha Thavisin, der Premierminister Thailands, wurde durch einen Beschluss des Verfassungsgerichts überraschend seines Amtes enthoben. Diese Entscheidung brachte nicht nur das gesamte Kabinett in eine Übergangsphase, sondern auch das viel diskutierte digitale Geldbörsensystem ins Wanken.
Das Programm, das ursprünglich als innovative Lösung zur finanziellen Entlastung der Bevölkerung eingeführt wurde, steht nun vor einer ungewissen Zukunft.
Widersprüchliche Signale aus der Pheu-Thai-Partei
Nach Sretthas Entlassung sind die Signale aus der Pheu-Thai-Partei, der er angehörte, uneinheitlich. Während einige Parteimitglieder darauf bestehen, dass das Programm fortgesetzt wird, deuten Berichte darauf hin, dass der ehemalige Premierminister Thaksin Shinawatra, eine Schlüsselfigur in der Pheu-Thai-Partei, möglicherweise plant, das Programm einzustellen. Diese widersprüchlichen Aussagen sorgen für Verwirrung und Verunsicherung unter der Bevölkerung.
Sorge um den Schutz persönlicher Daten
Die öffentliche Debatte dreht sich jedoch nicht nur um die Fortsetzung des Programms, sondern auch um den Schutz der persönlichen Daten der Bürger. Millionen von Thailändern haben sich für das 10.000-Baht-Programm registriert und ihre persönlichen Daten preisgegeben.
Der Abgeordnete Romtham Kham-urak von der Demokratischen Partei äußerte im Parlament seine Besorgnis darüber, dass diese Daten nach der abrupten Entlassung Sretthas möglicherweise nicht mehr sicher seien.
Neue Regierung, ungewisse Zukunft
Mit der neuen Regierung unter Paetongtarn Shinawatra bleibt die Entscheidung über die Zukunft des Programms in der Schwebe. Der kommissarische Finanzminister Pichai Chunhavajira machte deutlich, dass jede Entscheidung über das digitale Almosenprogramm nun in den Händen der neuen Regierung liegt. Pakorn Nilprapan, Generalsekretär des Staatsrats, ging sogar so weit, zu fordern, dass das Programm nach Sretthas Entlassung ausgesetzt werden sollte.
Öffentliche Stimmung wendet sich gegen das Programm
In der Bevölkerung wächst der Zweifel, ob das Programm jemals umgesetzt wird. Viele Bürger äußerten sich skeptisch, ob die neue Regierung das digitale Geldbörsensystem tatsächlich weiterführen wird.
Ein Einwohner aus Nakhon Ratchasima, Lert Abphakwan, bezweifelte öffentlich die Umsetzung des Programms, während der Motorradtaxifahrer Arnon Inpanpanao in Korat der Meinung war, dass die Almosenverteilung fortgesetzt werden sollte, er jedoch glaubte, dass die meisten Menschen Bargeld dem digitalen Geld vorziehen würden.
“Diejenigen, die sich nur deshalb ein neues Smartphone gekauft haben, um sich für das digitale Geldbörsensystem anzumelden, tun mir leid”, sagte er.
Kleine Händler enttäuscht
Nicht nur die allgemeine Bevölkerung, sondern auch kleine Händler haben ihre Zweifel. Thatchanok Pimthong, eine 52-jährige Ladenbesitzerin aus Sisaket, kritisierte das Programm scharf.
Sie argumentierte, dass das Programm eher großen Unternehmen zugutekomme und kleine Händler wie sie selbst kaum davon profitieren würden. Für sie mag die Idee des digitalen Geldes attraktiv erscheinen, doch ohne eine praktische Umsetzung bleibe es nutzlos.
Die Zukunft bleibt ungewiss
Während die politische Landschaft in Thailand im Umbruch ist, bleibt die Zukunft des digitalen 10.000-Baht-Geldbörsenprogramms ungewiss. Die Bedenken der Bevölkerung über den Schutz ihrer persönlichen Daten und die Möglichkeit einer finanziellen Entlastung stehen im Vordergrund.
Es bleibt abzuwarten, wie die neue Regierung unter Paetongtarn Shinawatra mit diesem heiklen Thema umgehen wird. Doch eines ist sicher: Die öffentliche Debatte über die Sicherheit und den Nutzen des Programms wird weiter anhalten.