Friedhofsritual in Pattaya: 100 nicht abgeholte Leichen exhumiert auf dem Meng Mua Seng Tua-Friedhof in Naklua
PATTAYA, Thailand — Am 26. Juni 2024 wurde auf dem Meng Mua Seng Tua Friedhof in Naklua ein tief bewegendes und spirituell bedeutendes Reinigungsritual durchgeführt.
Während dieser feierlichen Zeremonie exhumierten Freiwillige 100 nicht abgeholte Leichen, um deren Seelen in ein besseres Reich zu befördern.
Die Zeremonie, die von Mitgliedern der thailändisch-chinesischen Gemeinschaft und mehreren religiösen Stiftungen durchgeführt wurde, zog viele Teilnehmer und Zuschauer an.
Tradition und Spirituelle Reinigung
In Übereinstimmung mit den traditionellen Ritualen hielten sich die Teilnehmer mindestens fünf bis sieben Tage vor der Zeremonie an eine strikte vegetarische Diät.
Diese Praxis dient dazu, Körper und Geist zu reinigen und sich spirituell auf die bevorstehenden Aufgaben vorzubereiten.
Jeder Teilnehmer erhielt zudem einen „Hoo“-Talisman, der dazu bestimmt ist, negative Energien abzuwehren und Schutz während der Zeremonie zu bieten.
Der Ablauf des Rituals
Unter der Aufsicht eines Ältesten begannen die Freiwilligen auf dem Meng Mua Seng Tua-Friedhof die Exhumierung der nicht abgeholten Leichen.
Mit großer Sorgfalt reinigten sie die Knochen der Verstorbenen und ordneten sie zu kompletten Skelettsets.
Ein besonderes Wahrsagungsverfahren wurde angewandt, um das Geschlecht jedes Verstorbenen zu bestimmen und sicherzustellen, dass die Skelettreste vollständig waren, bevor die eigentlichen religiösen Zeremonien fortgesetzt wurden.
Gemeinschaft und Gebet
Hunderte Mitglieder der thailändisch-chinesischen Gemeinschaft versammelten sich, um während der Reinigungszeremonie für die in 100 Säcken enthaltenen Geister der Verstorbenen zu beten.
Diese gemeinschaftlichen Gebete und Rituale vermittelten den Teilnehmern ein tiefes Gefühl spiritueller Erfüllung.
Sie halfen den Verstorbenen, die von ihren Familien nicht abgeholt wurden, Verdienste zu erlangen, die für ihre Einäscherung notwendig sind.
Symbolik und Bedeutung
Der Anblick der exhumierten Skelettreste diente als tiefgreifende Erinnerung an die Vergänglichkeit des Lebens und das unausweichliche Schicksal, das jeden Menschen erwartet.
Diese Rituale bieten nicht nur spirituelle Reinigung und Trost für die Lebenden, sondern auch einen Weg für die Seelen der Verstorbenen, Frieden zu finden.
Abschluss der Zeremonie
Nach dem Ritual wurden die 100 Knochensätze von der Sawang Wicha Thammasathan Foundation in die Provinz Nakhon Ratchasima transportiert.
Dort fanden weitere Verdienstzeremonien statt, die in einer religiösen Einäscherungszeremonie gipfelten.
Diese abschließenden Rituale boten den Seelen der Verstorbenen die Möglichkeit, endgültig Frieden zu finden.
Das Reinigungsritual auf dem Meng Mua Seng Tua-Friedhof in Naklua war nicht nur ein Akt der spirituellen Reinigung, sondern auch ein Zeichen der tiefen Verbundenheit und des Respekts der thailändisch-chinesischen Gemeinschaft gegenüber den Verstorbenen.
Die sorgfältige Exhumierung und Reinigung der nicht abgeholten Leichen, begleitet von Gebeten und spirituellen Praktiken, unterstrichen die Bedeutung dieses Rituals für alle Beteiligten.
Es war eine kraftvolle Erinnerung an die Vergänglichkeit des Lebens und die spirituelle Reise, die jedem bevorsteht.