2021 – Das Jahr, in dem Cannabis und Kratom in Thailand legal wurden

Mo., 20. Dez. 2021 | Bangkok
Bangkok — Cannabis und Kratom haben in diesem Jahr ihren langen Weg zur Legalisierung abgeschlossen, was von den konservativen thailändischen Behörden als untypisch liberal angesehen wurde. Da Alkohol und Zigaretten in Thailand nach wie vor streng kontrolliert werden, haben diese einst verbotenen Kräuter in kurzer Zeit einen langen Weg zurückgelegt.
Das neu geänderte Betäubungsmittelgesetz, das am 9. Dezember in Kraft trat, listet weder Cannabis noch Kratom (Mitragyna speciosa) als illegale Drogen auf. Diese Kräuter werden jetzt für ihr enormes Potenzial angepriesen, sowohl Patienten als auch der thailändischen Wirtschaft zu helfen.
Die Änderung ihres Status hat viel mit den Bemühungen des Gesundheitsministers Anutin Charnvirakul zu tun, dessen Bhumjaithai-Partei die Legalisierung von Cannabis zu einem wichtigen Wahlversprechen gemacht hat.
Derzeit sind alle Teile mit Ausnahme der Knospen und Blüten von Cannabis legal, aber das Kraut darf nur in der Medizin und in bestimmten Produkten wie Lebensmitteln und Kosmetik verwendet werden. Cannabis für den Freizeitgebrauch ist immer noch illegal, obwohl es Anzeichen dafür gibt, dass sich auch dies in Zukunft ändern könnte.
Tausende Landwirte haben bereits Gemeinschaftsunternehmen gegründet, um Cannabis anzubauen, während große Unternehmen wie JCK International große Summen investieren und solide Geschäftspläne erstellen, um diese einst illegale Pflanze auszubeuten. Restaurantketten wie Black Canyon haben mit Cannabis versetzte Gerichte für abenteuerlustige Kunden entwickelt.
Anutin hat es geschafft, mehrere Drogen auf Cannabisbasis in die Liste der nationalen Medikamente aufzunehmen. Dies bedeutet, dass öffentliche Krankenhäuser Patienten im Rahmen des universellen Gesundheitssystems Cannabis-Heilmittel verschreiben können.
Inzwischen schießen in ganz Thailand Cannabiskliniken aus dem Boden. Die Forschung zeigt, dass medizinisches Marihuana Symptome im Zusammenhang mit Krebs und Parkinson bekämpfen kann, einschließlich Übelkeit, Schmerzen und Entzündungen. Wissenschaftler haben auch berichtet, dass Cannabis das Wachstum bestimmter im Labor gezüchteter Krebszellen verlangsamen kann, obwohl sich die Forschung noch in einem frühen Stadium befindet.
Marihuana-Modellstadt
Am 11. Dezember besuchte Anutin Nakhon Phanom und erklärte es zur „Cannabisstadt“ Thailands. Die Destination im Nordosten wird zum Vorbild für die landesweite Entwicklung von Cannabis zur Ankurbelung von Wirtschaft und Tourismus. Dort probierte Anutin verschiedene Produkte, Getränke und Lebensmittel aus dem Kraut aus.
Anutin, der auch stellvertretender Premierminister ist, hat die Food and Drug Administration, die Government Pharmaceutical Organization, das
Department of Thai Traditional and Alternative Medicine und das Medical Cannabis Institute angewiesen, nach Wegen zu suchen, das Potenzial von Cannabis zu maximieren, während Thailand in einen globalen Markt eindringt, der es wert ist geschätzte 20,5 Milliarden US-Dollar (685 Milliarden Baht) einzubringen.
Thailand hat Marihuana bereits 2019 für medizinische Zwecke zugelassen, aber bis zu diesem Jahr standen mehrere Gesetze einer weit verbreiteten Verwendung im Weg, während der Ausbruch von COVID-19 auch die Entwicklung blockierte.
Die Entfernung von der Betäubungsmittelliste hat jedoch zu einer wachsenden öffentlichen Anerkennung und Akzeptanz des Krauts geführt. Da nun komplizierte rechtliche Hindernisse beseitigt sind, müssen sich Cannabisanbauer und ‑konsumenten keine Sorgen mehr machen, mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten.