Aserbaidschan startet Großangriff auf Bergkarabach (Video)
Mi., 20. Sept. 2023

Aserbaidschan — Die Region Bergkarabach, ein historisches Streitgebiet zwischen Armenien und Aserbaidschan, steht wieder im Mittelpunkt eines blutigen Konfliktes.
- Aktuelle Berichte melden 25 Todesopfer infolge aserbaidschanischer Angriffe.
- Die eskalierende Situation hat weltweite Aufmerksamkeit und Besorgnis erregt.
- Gegam Stepanjan, der Menschenrechtsbeauftragte von Bergkarabach, bestätigte die bedrückenden Zahlen.
- Neben den 25 Todesopfern sind über 100 Menschen verletzt worden, viele davon Zivilisten.
- Die leidtragenden Bewohner aus sechs Orten mussten sogar ihre Häuser verlassen und in Sicherheit gebracht werden, um dem unerbittlichen Beschuss zu entkommen.
Aserbaidschan hat einen massiven Angriff auf die Region gestartet, die zwar auf aserbaidschanischem Gebiet liegt, jedoch mehrheitlich von Armeniern bewohnt wird.
Baku, die Hauptstadt Aserbaidschans, rechtfertigt diese Aggression mit angeblichen Verstößen Armeniens gegen den geltenden Waffenstillstand.
Dieser Vorwurf wird von der armenischen Seite entschieden zurückgewiesen und als erfundener Vorwand bezeichnet.
Die internationale Gemeinschaft hat rasch auf die Krise reagiert.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock war eine der ersten, die Stellung bezogen hat.
Mit Nachdruck forderte sie Aserbaidschan auf, “den Beschuss sofort einzustellen und an den Verhandlungstisch zurückzukehren”.
Dabei betonte sie die Bedeutung des Schutzes der Zivilbevölkerung in Bergkarabach und wies auf die Rolle der russischen Soldaten in der Region hin.
Die USA, vertreten durch Außenminister Antony Blinken, verurteilten den Angriff ebenfalls scharf und riefen Aserbaidschan auf, seine Offensiven sofort zu beenden.
Doch während viele die Deeskalation fordern, gibt es auch Unterstützer für Aserbaidschans Handeln.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan verteidigte das Vorgehen seines Nachbarlandes und betonte die Bedeutung der “regionalen Integrität Aserbaidschans”.
Derweil bietet der Iran, der sowohl an Armenien als auch an Aserbaidschan grenzt, seine Vermittlungsdienste an.
Angesichts der Tatsache, dass der iranische Verteidigungsminister Mohammed-Resa Aschtiani erst kürzlich vor einem Krieg in der Region gewarnt hatte, sind solche Vermittlungsbemühungen dringend geboten.
Die wachsende Spannung spiegelt sich auch in Armenien selbst wider.
Dort kam es infolge des aserbaidschanischen Beschusses zu massiven Protesten.
Demonstranten forderten von der armenischen Regierung ein entschlosseneres Vorgehen und Unterstützung für die armenischen Bewohner von Bergkarabach.
Abschließend mahnte Bundeskanzler Olaf Scholz, am Rande der UN-Generaldebatte in New York, die Wichtigkeit der Rückkehr zur Diplomatie an.
Beide Länder befinden sich "in einer sehr kritischen Situation", und die Wiederaufnahme diplomatischer Bemühungen zur friedlichen Lösung des Konfliktes ist unerlässlich.
Die Augen der Welt sind auf Bergkarabach gerichtet, in der Hoffnung auf eine rasche Deeskalation und einen Weg zu einem dauerhaften Frieden in der Region.