Berliner Ibn-Rushd-Goethe-Moschee - die einzig liberale Moschee Deutschlands - hisst LGBT+ Flagge
So., 03. Juli 2022

Berlin — Die Ibn-Rushd-Goethe-Moschee in Berlin, die von sich sagt, die einzige liberale Moschee des Landes zu sein, hisst die symbolische Regenbogenflagge zur Unterstützung der LGBT+-Gemeinschaften. Seyran AteÅ, Gründerin der Moschee, sagte, dass das Hissen der Flagge “extrem wichtig” für LGBT+ Menschen muslimischen Glaubens sei.
Seyran AteÅ: “Es zeigt, dass sie nicht zwischen ihrem Glauben und ihrer sexuellen Identität wählen müssen, sondern als solche akzeptiert werden, so wie sie sind.”
Berlins Kultursenator Klaus Lederer und der Landesvorsitzende Kai Wegner waren bei der Zeremonie anwesend, bei der die Anwesenden Anstecker mit dem Slogan “Liebe ist halal” trugen.
Mo el-Ketab, einer der sechs Imame der Ibn-Rushd-Goethe-Moschee, sagte der Deutschen Welle, die religiöse Einrichtung sei ein “sicherer Ort für Menschen, die anders sind, damit auch sie die spirituelle Seite ihres Lebens erfahren können”.
“Ich hoffe, dass viele andere Moscheen ebenfalls auf diese Weise Flagge zeigen oder andere positive Zeichen für die LGBT+-Gemeinschaft setzen werden”, sagte er.
Die Geste kommt vor dem Pride-Wochenende, an dem in vielen Städten Tausende von Menschen an Paraden und Märschen teilnehmen werden, um ihre Solidarität mit LGBT+ zu zeigen.
In Berlin wird der “Pride” allgemein als Berliner Christopher Street Day (CSD) bezeichnet und findet am 23. Juli statt.
CSD-Vorstandsmitglied Marc Eric-Lehmann, der auch bei der Flaggenzeremonie in der Moschee anwesend war, nannte die Veranstaltung ein “unglaublich starkes Zeichen” für LGBT+ Menschen.
“Queere Menschen können auch religiös sein und an Gott glauben”, sagte er der DW.
“Wir sollten nicht nur über sichere Räume in Bars und Clubs in Berlin sprechen, sondern auch über sichere Räume in den Gotteshäusern.”