Deutsche Außenministerin warnt vor Kriegsmüdigkeit und sichert der Ukraine jahrelange Unterstützung zu
So., 28. Aug. 2022

Berlin — Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat der Ukraine die deutsche Unterstützung im Krieg gegen Russland notfalls auch über Jahre hinweg zugesichert. “Die Ukraine verteidigt auch unsere Freiheit, unseren Frieden. Und wir unterstützen sie finanziell und militärisch — und zwar so lange, wie es nötig ist. Punktum”, sagte Baerbock.
“Wir müssen leider davon ausgehen, dass die Ukraine auch im nächsten Sommer neue schwere Waffen von ihren Freunden brauchen wird”, so Baerbock.
Sie warnte, dass der Krieg “jahrelang andauern könnte”, fügte aber hinzu, dass der russische Präsident Wladimir Putin der Illusion erlegen sei, dass die Ukraine innerhalb weniger Wochen fallen würde.
Baerbock verteidigte auch den Anspruch der Ukraine auf die Halbinsel Krim, die 2014 unrechtmäßig von Russland annektiert wurde.
“Die Krim gehört auch zur Ukraine. Die Welt hat die völkerrechtswidrige Annexion von 2014 nie anerkannt.”
Baerbock warnte die Deutschen davor, ein halbes Jahr nach Beginn des Konflikts in Kriegsmüdigkeit zu verfallen (“Wir haben einen Moment der Fatigue erreicht”) und räumte ein, dass die Menschen “die Folgen von Putins Energiekrieg jetzt am eigenen Leib spüren.”
“Die soziale Spaltung Europas ist Teil von Putins Kriegsführung. Das müssen wir verhindern. Es wird ein steiniger Weg sein, aber es ist Teil unserer politischen Verantwortung, die sozialen Ungleichgewichte, die durch hohe Energiepreise entstehen, abzufedern.”
Baerbock wies auch Forderungen einiger Politiker in Deutschland kategorisch zurück, Berlin solle die Ostseepipeline Nord Stream 2 genehmigen, um eine größere Menge russischen Gases zu liefern und so eine Gaskrise in Deutschland noch in diesem Jahr abzuwenden.