Deutscher Städte- und Gemeindebund warnt vor Wasserknappheit
Mi., 20. Juli 2022

Berlin — Über das Wochenende wurde Südeuropa von einer extremen Hitzewelle heimgesucht, in Portugal und Spanien wüteten Waldbrände. Die heiße Luft, die diese hohen Temperaturen verursacht, erreicht nun auch Deutschland.
Am Montag werden die Temperaturen in vielen Gebieten auf über 30 Grad steigen und am Dienstag in weiten Teilen des Landes 35 Grad überschreiten.
Besonders betroffen ist nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes der Westen Deutschlands, wo teilweise sogar 40 Grad erreicht werden.
Der Ärzteverband Marburger Bund fordert angesichts der extremen Wetterbedingungen einen nationalen Hitzeschutzplan und eine Aufklärungskampagne.
Die Vorsitzende Susanne Johna sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND): “Die Politik muss ihre Anstrengungen für Schutzmaßnahmen bei Hitzeperioden deutlich ausweiten”.
Städte und Gemeinden bräuchten Hitzeschutzpläne, damit sich Senioreneinrichtungen oder Krankenhäuser besser auf Hitzewellen vorbereiten könnten.
Auch die Gewerkschaft Verdi fordert Entlastungen für die Beschäftigten. Norbert Reuter, Leiter der Grundsatzabteilung Tarifverhandlungen, sagte dem RND:
“Bei extremer Hitze fordern wir natürlich längere Pausen oder ein früheres Arbeitsende — auch wenn es darauf keinen gesetzlichen Anspruch gibt.”
Unterdessen warnt der Deutsche Städte- und Gemeindebund vor Wasserknappheit in einigen Regionen Deutschlands als Folge der extremen Hitze.
Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg sagte dem Handelsblatt:
“Problematisch ist der drastisch steigende Wasserbedarf in der Industrie, der Landwirtschaft, aber auch in den Privathaushalten”.
Auch sie fordern Hitzeaktionspläne, um die Gesundheit der Menschen zu schützen und die Wasservorräte zu erhalten.
“Private Haushalte sollten im Rahmen ihrer Möglichkeiten Regenwasser auffangen”, so Landsberg, wobei im Einzelfall auch gärtnerische Bewässerungsverbote notwendig sein können.