Deutschland: Boeing-767 in Frankfurt beinahe abgestürzt - Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung ermittelt (Video)
Mi., 28. Juni 2023

Frankfurt — Ein schwerer Zwischenfall auf dem Frankfurter Flughafen — Deutschlands größter Verkehrsflughafen — wird aktuell von der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) untersucht.
Eine Boeing-767 hätte bei einem riskanten Manöver kurz vor der Landung fast einen schweren Unfall verursacht.
Der Fall wird vom “Aviation Herald”, einem renommierten Portal der Luftfahrtbranche, geschildert.
Aufgrund dieser Schilderung führt die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung derzeit eine Untersuchung des Vorfalls durch.
Nach Informationen des Aviation Herald war die Boeing 767 – 300 am Dienstag vergangener Woche in Amsterdam gestartet.
In der hessischen Großstadt Frankfurt, auf deren Flughafen die Boeing landen sollte, befand sie sich gegen 19.51 Uhr kurz vor dem letzten Flugabschnitt.
Die Bemühungen um eine sichere Landung wurden jedoch durch Sturmböen eines Gewitters gefährdet.
Laut “Aero”, einem weiteren Branchenportal, wurde während des Landeanflugs im Cockpit ein Scherwindalarm ausgelöst.
Scherwinde, die durch starke Fallböen entstehen, werden im “Aerotelegraph” erklärt.
Sie äußern sich am Ende ihrer Entstehung durch seitlich in verschiedene Richtungen ziehende Winde.
Während des Landeanflugs kann es zu einer plötzlichen Änderung der Windrichtung und ‑geschwindigkeit kommen.
Die Flugzeugbesatzung entschließt sich daraufhin, die Landung abzubrechen und das Flugzeug schnell steigen zu lassen.
Nach diesem Manöver scheint der rechte Flügel des Flugzeugs eingeklappt zu sein und das Flugzeug ist seitlich abgedriftet.
Gott sei Dank 🙏 gelang es jedoch dem Piloten, das Flugzeug zu stabilisieren.
Laut “Aviation Herald” und “Aero” wurde ein zweiter Landeversuch unternommen, der ohne weitere Zwischenfälle erfolgreich verlief.
Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) bestätigte am Montag offiziell, dass die “schwere Störung” Gegenstand ihrer Untersuchungen sei.
Ein Sprecher der Braunschweiger Behörde betonte, Ziel sei es, möglichst viele Daten über die Besatzung, das betroffene Flugzeug und die äußeren Bedingungen zu sammeln.
Dazu werden Daten des betroffenen Flugzeugs, Informationen der Flugsicherung sowie meteorologische Daten ausgewertet.
Außerdem ist geplant, Piloten und Fluglotsen zu befragen.
Erste Untersuchungsergebnisse werden für Ende September erwartet.
Bei dem missglückten Landeanflug auf die Südbahn ist das Flugzeug offenbar auch über die parallel verlaufende Centerbahn geflogen.
Am Tag des Vorfalls, einem Dienstag, wurde Hessen von teils schweren Unwettern heimgesucht.
Am Flughafen Frankfurt wurden rund 14 Liter Niederschlag pro Quadratmeter registriert.
Besonders heftig waren die Sommergewitter am darauffolgenden Donnerstag.
Im Rhein-Main-Gebiet und im Main-Taunus-Kreis kam es zu erheblichen Schäden an Gebäuden und Fahrzeugen.
Allerdings führten die Unwetter am Donnerstag zu mehreren Flugausfällen am Frankfurter Flughafen, wobei vor allem ankommende Flüge betroffen waren.