Deutschland, Dänemark und Norwegen liefern der Ukraine 16 gepanzerte Haubitzen
Mo., 03. Okt. 2022

Deutschland, Dänemark und Norwegen werden der Ukraine 16 gepanzerte Haubitzen liefern, teilte Berlin am Sonntag mit, da Kiew nach schwereren Waffen anfragte, um die Abwehr gegen den Angriffskrieg Russlands zu verstärken.
Die Ankündigung erfolgte, nachdem die deutsche Verteidigungsministerin Christine Lambrecht am Wochenende zum ersten Mal seit dem Einmarsch Moskaus im Februar die Ukraine besucht hatte.
Deutschland, Dänemark und Norwegen haben sich daraufhin geeinigt, die Beschaffung der slowakischen Zuzana-2-Geschütze für 92 Millionen Euro gemeinsam zu finanzieren, teilte das Verteidigungsministerium in Berlin mit.
Die Geschütze werden in der Slowakei hergestellt und sollen ab 2023 an die Ukraine geliefert werden, hieß es.
Die neue Zusage bleibt jedoch hinter dem zurück, was die Ukraine gefordert hat. Kiew hat sich wiederholt um Leopard-Kampfpanzer aus Deutschland bemüht, aber die Regierung von Bundeskanzler Olaf Scholz hat dies abgelehnt.
Scholz sagte, er wolle keine Alleingänge bei Waffenlieferungen machen und Entscheidungen nur in Absprache mit seinen westlichen Verbündeten treffen.
In der ARD verteidigte Lambrecht erneut die Waffenlieferungen Berlins an die Ukraine und betonte, Deutschland tue viel, um Kiew zu unterstützen.
“Wir werden uns weiterhin in vielfältiger Weise engagieren und — wie bisher — mit Partnern zusammenarbeiten”, sagte sie in der Sendung “Bericht aus Berlin”.
Sie betonte aber auch, dass Deutschland sich nicht direkt in den Konflikt einmischen werde.
“Es ist ganz klar — für die deutsche Regierung wie für die gesamte NATO: Wir werden uns nicht an dem Krieg beteiligen”, sagte Lambrecht.
Ihr Besuch am Samstag in der südlichen Hafenstadt Odessa erfolgte einen Tag, nachdem der russische Präsident Wladimir Putin die Annexion von vier ukrainischen Regionen erklärt hatte.
Die Annexionen wurden von den Verbündeten der Ukraine, darunter auch Deutschland, einhellig verurteilt.
Lambrecht beschrieb, wie während ihres Besuchs Luftangriffssirenen losgingen.
“Wir haben das innerhalb weniger Stunden zweimal erlebt und mussten uns in einen Bunker zurückziehen. Und für die Menschen dort ist das Realität”, sagte sie in der ARD-Sendung. “Das ist Alltag.”