Deutschland: Eritrea-Demonstranten greifen Polizei mit Metallstangen an - Abschiebungen gefordert (Video)
Mo., 18. Sept. 2023

Stuttgart — Am Samstag spitzte sich die Lage zu, als 200 Eritrea-Demonstranten am Veranstaltungsort Römerkastell begannen, Polizeikräfte und Teilnehmer mit Metallstangen und Steinen anzugreifen.
- In einer beunruhigenden Wendung von Ereignissen wurden bei einer Eritrea-Veranstaltung in Stuttgart über 30 Personen verletzt.
- Das zuerst friedliches Zusammenkommen wurde durch gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Teilnehmern der Veranstaltung gestört.
- Das berichtete ein Polizeisprecher.
- Die Situation wurde so heikel, dass die Polizei gezwungen war, Schlagstöcke und Pfefferspray gegen die Angreifer einzusetzen.
- Hinter dieser explosiven Situation liegt ein tiefgreifender politischer Konflikt unter Eritreern.
- Video Bericht über die Lage (6 Minuten, Deutsch)
Dieser Konflikt hat seine Wurzeln in der Heimat, ist jedoch auf die Straßen von Stuttgart übergeschwappt, wo viele in der eritreischen Gemeinschaft leben.
Das Hauptanliegen der Demonstranten war, dass sie den Organisatoren der Veranstaltung vorwarfen, das diktatorische Régime in Eritrea zu unterstützen.
Der Stuttgarter Polizeivizepräsident, Carsten Höfler, äußerte sich besorgt über die Situation und bemerkte, dass die Polizei “der Prellbock für einen eritreischen Konflikt” geworden sei.
Diese Konflikte, die ihren Ursprung in der Heimat haben, haben sich auch in anderen Teilen der Welt, wie Gießen, Stockholm und Tel Aviv, manifestiert.
Angesichts dieser schockierenden Gewalt forderte der CDU-Fraktionschef im baden-württembergischen Landtag, Manuel Hagel, Konsequenzen.
Er betonte die Notwendigkeit, gegen jene vorzugehen, die solche Gewalttaten verüben, und schlug vor, das Aufenthaltsgesetz zu verschärfen.
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir von den Grünen äußerte ebenfalls seine Besorgnis über die Situation und betonte die Notwendigkeit, Gewalttäter schnell zur Rechenschaft zu ziehen.
Er hinterfragte, warum Anhänger der eritreischen Diktatur überhaupt in Stuttgart eine Plattform erhalten.
Die Stadt Stuttgart sieht währenddessen keinen Anlass für ein Verbot der Veranstaltung und betonte, dass Zusammenkünfte in geschlossenen Räumen keine Anmeldepflicht hätten.
Der Oberbürgermeister Frank Nopper betonte jedoch, dass man “mit aller Entschiedenheit gegen die Austragung von Konflikten aus anderen Staaten auf deutschem Boden vorgehen” müsse.
Eritrea, im Nordosten Afrikas gelegen, steht unter der Ein-Parteien-Diktatur von Machthaber Isaias Afewerki.
Mit einer stark eingeschränkten Meinungs- und Pressefreiheit sowie einem strengen Wehrdienst- und Zwangsarbeitssystem hat das Land in den letzten Jahren viele seiner Bürger veranlasst, ins Ausland zu fliehen.
Die Polizei hat einen Aufruf gestartet und bittet Zeugen der Vorfälle, sich zu melden.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Tagen entwickeln wird und welche Maßnahmen ergriffen werden, um solche Vorfälle in der Zukunft zu verhindern.