Deutschland: Feuer in Flüchtlingsunterkunft - 1 Kind tot, 10 Verletzte
Mo., 05. Juni 2023

Thüringen — Bei einem Brand in einer Flüchtlingsunterkunft in Deutschland sind am Sonntag ein Kind ums Leben gekommen und 10 weitere Menschen verletzt worden.
Das Feuer brach um 5 Uhr morgens Ortszeit (0300 UTC) in Apolda im östlichen Bundesland Thüringen aus, wie die Polizei mitteilte.
Augenzeugen berichteten, die Flammen seien mehrere Meter hoch.
Nach Angaben des Landratsamtes waren 245 Personen in der Flüchtlingsunterkunft gemeldet, die nun unbewohnbar ist.
Die Polizei teilte mit, die Brandursache sei unklar und die Ermittlungen liefen “auf Hochtouren”.
Solche Ermittlungen sind nach tödlichen Bränden üblich und deuten nicht auf den Verdacht einer kriminellen Handlung hin.

Die von der Feuerwehr geretteten Bewohner der Unterkunft wurden in eine andere Flüchtlingsunterkunft im nahe gelegenen Hermsdorf gebracht.
Sie wurden von Polizeibeamten und Dolmetschern begleitet.
Zehn Personen wurden in ein Krankenhaus gebracht.
Einige von ihnen erlitten eine Rauchvergiftung, eine Person hatte ein gebrochenes Bein, berichteten lokale Medien.
Ein 9‑jähriger Junge aus der Ukraine wurde als vermisst gemeldet.
Die Behörden erklärten, dass eine gerichtsmedizinische Untersuchung erforderlich ist, um festzustellen, ob es sich bei der im Gebäude gefundenen Leiche um den vermissten Jungen handelt.
Die Polizei erwartet die Ergebnisse der Autopsie frühestens am Montag.
Thüringens Innenminister Georg Maier zeigte sich bestürzt über die schreckliche Nachricht in Apolda.
“Meine Gedanken sind bei den Eltern und Angehörigen des toten Kindes”, sagte er.
Auch die Thüringer Migrationsministerin Doreen Denstädt besuchte den Ort des Geschehens, um mit den Opfern und der Polizei zu sprechen.
Unterdessen erklärte Bundesinnenministerin Nancy Faeser, die Sicherheitsbehörden des Bundes seien bereit, die Landesbehörden zu unterstützen.