Deutschland: Wohnraum für 1,1 Mio. Flüchtlinge fehlt
Do., 13. Okt. 2022

Berlin — Die deutsche Regierung hat zugesagt, den Städten und Gemeinden mehr Unterstützung zukommen zu lassen, die mit der Unterbringung der mehr als 1,1 Millionen Flüchtlinge und Migranten zu kämpfen haben, die in diesem Jahr vor allem aus der vom Krieg zerrissenen Ukraine, aber auch aus anderen Ländern wie Syrien und Afghanistan ins Land gekommen sind.
Nach einem Treffen mit Vertretern des Staates und der Kommunen sagte Innenministerin Nancy Faeser, dass die Regierung bereits Anfang des Jahres Bundesimmobilien für Zehntausende von Flüchtlingen zur Verfügung gestellt habe, dass sie aber sofort zusätzliche Immobilien für etwa 4.000 Flüchtlinge bereitstellen werde, um die aktuelle Wohnungskrise zu lindern.
Frau Faeser sagte auch finanzielle Unterstützung zu, nannte aber keine konkreten Zahlen.
Mehrere Städte haben in letzter Zeit damit begonnen, Zelte aufzustellen und Kongresszentren in Notunterkünfte umzuwandeln, da die regulären Migrantenzentren überfüllt sind.
“Ich will das nicht herunterspielen, wir haben eine angespannte Situation”, sagte Frau Faeser vor Reportern in Berlin.
“Deshalb haben wir heute darüber beraten, wie wir unsere Hilfe für Flüchtlinge am besten koordinieren können — auch im Hinblick auf die kommenden Wintermonate.”
Mehr als eine Million Menschen sind aus der Ukraine nach Deutschland gekommen, seit Russland das osteuropäische Land am 24. Februar angegriffen hat.
Etwa ein Drittel von ihnen sind Kinder und Jugendliche, und mehr als 70 Prozent der Erwachsenen sind Frauen.
“Es ist eine große humanitäre Anstrengung, sich um die Flüchtlinge aus der Ukraine zu kümmern, Unterkünfte bereitzustellen, Kindertagesstätten und Schulen für die Kinder einzurichten und sie sozial zu unterstützen”, sagte die Ministerin.
Sie fügte hinzu, dass Deutschland mit mehr Flüchtlingen aus der Ukraine rechne, da Russland seine brutalen Angriffe auf die Ukraine verschärfe und die Menschen dort in den kalten Wintermonaten noch mehr ums Überleben kämpfen müssten.