Deutschland: 9-Euro Ticket hat die CO2-Emissionen um 1,8 Mio. Tonnen gesenkt
Fr., 02. Sept. 2022

Berlin — Es zeigt sich, dass die Verbilligung des öffentlichen Nahverkehrs gut für die Fahrgäste und die Umwelt ist. Das 9‑Euro-Ticket, das bis zum Sommer galt, verhinderte, dass 1,8 Millionen Tonnen CO2 in die Atmosphäre gelangten, weil die Pendler den Zug dem Auto vorzogen, berichtet Bloomberg.
Die Verringerung der Kohlendioxidemissionen dank des erfolgreichen Experiments entspricht dem Stromverbrauch von etwa 350.000 Haushalten für ein ganzes Jahrt.
Man bedenke, dass das Experiment nur drei Monate lang lief. Man stelle sich nur einmal vor, wie viel Luftverschmutzung Deutschland — oder jedes andere Land — verhindern könnte, wenn Maßnahmen wie das 9‑Euro-Ticket dauerhaft wären.

Das ist mehr oder weniger das, wofür einige deutsche Politiker plädieren. Petra Berg, die saarländische Umwelt- und Mobilitätsministerin, hat die Bundesregierung aufgefordert, die am 31. August auslaufende Förderung zu verlängern.
Das Land müsse “eine überzeugende Nachfolgelösung für ein flächendeckendes Nahverkehrsticket finden, um die Bürgerinnen und Bürger, die darauf angewiesen sind, in Zeiten steigender Preise und Kosten weiter zu entlasten”, sagte sie in einer Erklärung.
In ihrer Stellungnahme gegenüber dem VDV betonte Berg, dass die Mehrheit der Pendler die billigen Fahrkarten für ihre alltäglichen Fahrten nutze — zu Arztterminen, zum Einkaufen und für andere Besorgungen.
Vermutlich wollte sie damit sagen, dass diese Fahrkarten nicht nur im Sommer für Freizeit und Erholung genutzt wurden. Um die Menschen davon zu überzeugen, bei alltäglichen Fahrten dauerhaft vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen, müssten die öffentlichen Netze ausgebaut werden, argumentiert sie.
Die Daten einer von der Bundesregierung in Auftrag gegebenen Umfrage geben Petra Berg recht:

Mindestens jeder zehnte Ticketkäufer hat für seine täglichen Wege die Bahn statt das Auto genommen. Und insgesamt wurden 52 Millionen Fahrkarten verkauft.
Das ist eine solide Umtauschquote, die dann auch zu einer Verringerung der CO2-Emissionen führt — um 1,8 Millionen Tonnen.
Laut Bloomberg wurde dem deutschen Verkehrssektor in der Vergangenheit vorgeworfen, seine Umweltziele nicht zu erreichen.
Im vergangenen Jahr wurden die Ziele um 3 Millionen Tonnen CO2 verfehlt.
Es scheint, dass die Ausweitung der billigeren Tarife ein einfacher Weg sein könnte, die Emissionen zu senken.
Ein Weg, von dem alle zu profitieren scheinen, ob Pendler, Behörden oder die Umwelt.