Europa: Einheitliche Regelung für Ladegeräte
Mi., 05. Okt. 2022

EU — Das Europäische Parlament hat eine neue Regelung verabschiedet, die bis 2024 in der Europäischen Union einen einheitlichen Ladeanschluss für Mobiltelefone, Tablets und Kameras einführen wird.
Der Schritt vom Dienstag bestätigt eine frühere Vereinbarung zwischen den EU-Institutionen und wird USB-C-Anschlüsse, die von Android-basierten Geräten verwendet werden, zum EU-Standard machen und Apple zwingen, seinen Ladeanschluss für iPhones und andere Geräte zu ändern.
Die Änderung war seit Jahren diskutiert worden und wurde durch Beschwerden von iPhone- und Android-Nutzern ausgelöst, die sich darüber beschwerten, dass sie für ihre Geräte auf unterschiedliche Ladegeräte umsteigen mussten.
“Da sich das kabellose Laden immer mehr durchsetzt, muss die Europäische Kommission bis Ende 2024 die Interoperabilitätsanforderungen harmonisieren, um negative Auswirkungen auf Verbraucher und Umwelt zu vermeiden. Dies wird auch den sogenannten technologischen ‘Lock-in’-Effekt beseitigen, bei dem ein Verbraucher von einem einzigen Hersteller abhängig wird”, so das Europäische Parlament in einer Pressemitteilung.
“Diese neuen Verpflichtungen werden zu einer stärkeren Wiederverwendung von Ladegeräten führen und den Verbrauchern helfen, bis zu 250 Millionen Euro (246 Millionen Dollar) pro Jahr für unnötige Ladegerätekäufe einzusparen. Weggeworfene und ungenutzte Ladegeräte verursachen in der EU jährlich etwa 11 000 Tonnen Elektroschrott.”
Es wird erwartet, dass Apple unter den großen Anbietern elektronischer Geräte für europäische Kunden zu den am stärksten Betroffenen gehört, aber Analysten erwarten auch einen möglichen positiven Effekt, da es die Käufer ermutigen könnte, die neuesten Geräte des Unternehmens anstelle von Geräten ohne USB‑C zu kaufen.
Die Vereinbarung gilt auch für E‑Reader, Ohrhörer und andere Technologien, so dass auch Samsung, Huawei und andere Gerätehersteller betroffen sein könnten, so die Analysten.
Die EU-Politiker unterstützten die Reform mit großer Mehrheit: 602 Stimmen waren dafür, nur 13 dagegen.