Frauen-Fußball: Deutschland gewinnt gegen Österreich mit 2:0 und steht im EM-Halbfinale
Fr., 22. Juli 2022

Berlin — Deutschland bleibt auf dem Weg zum neunten EM-Titel der Frauen, musste aber für den 2:0‑Sieg gegen Österreich hart arbeiten, um am Donnerstag das Halbfinale der Euro 2022 zu erreichen.
Österreich traf in London dreimal das Gebälk, doch durch Tore von Lina Magull und Alexandra Popp trafen die Deutschen im Halbfinale auf Frankreich oder die Niederlande.
Deutschland hatte sich mit überzeugenden Siegen gegen Dänemark, Spanien und Finnland durch die vermeintlich schwerste Gruppe gekämpft und war souverän in die Runde der letzten Acht eingezogen.
Doch das Team musste schwitzen, bis Popps bizarres Tor in der 90. Minute, bei dem sie einen Freistoß von Manuela Zinsberger abfälschte, der Mannschaft von Martina Voss-Tecklenburg eine Atempause verschaffte.
Österreich hatte bewiesen, dass es ein unangenehmer Gegner ist, indem es England am Eröffnungsabend des Turniers mit 1:0 besiegte und Norwegen in der Gruppenphase ausschaltete.
Die Mannschaft von Irene Fuhrmann begann stark, als Julia Hickelsberger-Fuller einen Schuss von Merle Frohms nur knapp verfehlte, bevor Marina Georgieva nach einer Ecke an den Pfosten köpfte.
Deutschland hatte Mühe, den Offensivschwung zu finden, mit dem es in der Gruppenphase neun Tore ohne Gegentreffer erzielt hatte.
Doch sie nutzten einen Fehler der österreichischen Abwehr aus, als Klara Buhl über den linken Flügel flankte und Magull ihre Flanke seelenruhig ins lange Eck schob — ihr zweiter Turniertreffer.
Österreich war auf Arsenal-Torhüterin Zinsberger angewiesen, um vor der Pause im Spiel zu bleiben, als sie Svenja Huths wuchtigen Schuss aus spitzem Winkel bravourös parierte.
Vor fünf Jahren hatte Österreich bei der Euro 2017 bei seinem einzigen großen Turnier das Halbfinale erreicht.
Und mit etwas mehr Glück in der zweiten Halbzeit hätten sie diesen Erfolg wiederholen können.
Barbara Dunst war nur Zentimeter davon entfernt, Frohms mit einem waghalsigen Fernschuss von der Linie zu holen, der an die Latte prallte.
Sarah Puntigam traf dann den Innenpfosten, als Deutschland Mühe hatte, eine Ecke zu klären.
Doch Deutschland fand schnell wieder ins Spiel und hätte die Führung lange vor Popps viertem Turniertreffer ausbauen können.
Giulia Gwinn lenkte einen Schuss an den Pfosten, bevor Buhls Heber an die Latte prallte.
Buhl leistete sich dann einen der größten Fehlschüsse des Turniers, als sie einen uneigennützigen Pass von Popp nur knapp verfehlte.
Die Flügelspielerin von Bayern München wurde von ihren eigenen Mannschaftskameradinnen verspottet, als eine Wiederholung dieses Fehlschusses auf den Großbildschirmen gezeigt wurde.
Doch schon bald konnte Buhl aufatmen, als Popps Pressing Zinsberger aus dem Konzept brachte und ihr Abschluss von der Wolfsburger Stürmerin ins Netz prallte.