Mutmaßlicher Kopenhagener Schütze in Psychiatrie eingewiesen
Di., 05. Juli 2022

Kopenhagen — Ein 22-jähriger Mann, der im Verdacht steht, am Sonntag bei einer Schießerei in einem Einkaufszentrum in Kopenhagen drei Menschen getötet und mehrere andere verletzt zu haben, wurde nach Angaben der Polizei in eine psychiatrische Einrichtung eingewiesen.
Am Montag gab die Kopenhagener Polizei in einem Twitter-Post bekannt, dass ein Gericht den Verdächtigen in eine psychiatrische Einrichtung eingewiesen hat.
Die Behörden teilten außerdem mit, dass der mutmaßliche Schütze dem dänischen Psychiatriesystem bekannt war und dass sie nicht glauben, dass der Verdächtige ein terroristisches Motiv hatte.
Der Verdächtige soll um 17.35 Uhr Ortszeit im Einkaufszentrum Field’s in Kopenhagen das Feuer eröffnet haben, bevor er nach einem fast 15-minütigen Amoklauf festgenommen wurde.
Der Name des mutmaßlichen Schützen wurde nicht veröffentlicht und die Behörden haben ihn lediglich als 22-jährigen Dänen identifiziert.
Laut Associated Press sagte der Kopenhagener Polizeiinspektor Søren Thomassen gegenüber Reportern, dass ein 17-jähriger Mann aus Dänemark, ein 17-Jähriger aus Dänemark und ein 47-jähriger Mann mit russischer Staatsbürgerschaft, der in Dänemark lebte, bei dem Angriff getötet wurden. Vier weitere Personen, darunter ein 16-jähriges Mädchen, wurden verletzt.
Thomassen sagte, es gebe keine Hinweise darauf, dass weitere Personen an dem Anschlag beteiligt waren, und die Opfer seien offenbar zufällig ausgewählt worden.
Waffengewalt ist in Dänemark selten, da Zivilisten keine vollautomatischen Feuerwaffen besitzen dürfen und halbautomatische Waffen und Handfeuerwaffen nur mit Sondergenehmigung erlaubt sind.
Dänische Bürger, die eine Waffenbesitzgenehmigung erhalten möchten, müssen einen triftigen Grund für den Besitz einer Schusswaffe nachweisen, z. B. als Sammler oder Jäger.
Außerdem müssen sie mindestens 18 Jahre alt sein und eine Zuverlässigkeitsüberprüfung bestehen, die auch eine Überprüfung des Strafregisters und der psychischen Verfassung umfasst.
Lokale Medien berichten, dass der mutmaßliche Schütze vor dem Anschlag eine Erklärung ins Internet gestellt hat, in der er behauptet, dass antipsychotische Medikamente “nicht wirken”.
Laut der dänischen Zeitung Ekstra Bladet soll er am Samstag auch Videos in den sozialen Medien veröffentlicht haben, in denen er mit Waffen posiert.
Die Schießerei im Einkaufszentrum ereignete sich, als Dänemark zum ersten Mal Gastgeber der ersten drei Etappen der Tour de France war.
Die dänische Premierministerin Mette Frederiksen verurteilte die Gewalttat.