Putin setzt Hyperschallraketen in Kampfbereitschaft
Do., 05. Jan. 2023

Moskau — Der russische Machthaber Wladimir Putin hat eine mit Hyperschall-Marschflugkörpern bewaffnete Fregatte ins Mittelmeer, in den Atlantik und in den Indischen Ozean entsandt.
Putin nahm am Mittwoch per Videokonferenz an einer Zeremonie zum Stapellauf des Kriegsschiffs Admiral Gorschkow teil.
Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu und der Kommandeur der Fregatte, Igor Krokhmal, waren ebenfalls anwesend.
“Das Schiff ist mit dem modernsten Hyperschall-Raketensystem ‘Zircon’ ausgestattet, das seinesgleichen sucht”, sagte Putin, bevor er die Fregatte in den Kampfeinsatz schickte.
“Ich möchte der Besatzung … viel Erfolg bei ihrem Dienst zum Wohle des Vaterlandes wünschen”, fügte er hinzu.
Schoigu sagte, die Fregatte werde im Atlantik, im Indischen Ozean und im Mittelmeer eingesetzt.
Er fügte hinzu, dass die Fregatte in der Lage sei, “punktgenaue und wirkungsvolle Schläge gegen den Feind zu Wasser und zu Lande” zu führen.
Die Hyperschallraketen an Bord könnten jedes Raketenabwehrsystem überwinden und hätten eine Reichweite von mehr als 1.000 Kilometern (620 Meilen).
Wettlauf mit Hyperschallwaffen
Hyperschallwaffen können sich mit mehr als der fünffachen Schallgeschwindigkeit fortbewegen.
Russland hat die Zircon im vergangenen Jahr von Kriegsschiffen und U‑Booten aus getestet, während sich der Wettlauf mit den Vereinigten Staaten und China um die Entwicklung von Hyperschallwaffen weiter verschärft.
“Das Hauptaugenmerk der Mission liegt auf der Abwehr von Bedrohungen für Russland und der Unterstützung von Frieden und Stabilität in der Region gemeinsam mit befreundeten Ländern”, sagte Schoigu.
“In Übungen wird die Besatzung den Einsatz von Hyperschallwaffen und Langstrecken-Marschflugkörpern trainieren.”
Die öffentlichkeitswirksamen Tests finden statt, obwohl Moskau bei seiner fast einjährigen Invasion in der Ukraine schwere Verluste an Männern und Ausrüstung erlitten hat, was zu einer Verschlechterung der Beziehungen zwischen Russland und dem Westen geführt hat.
Trotz ihres Namens liegt das Hauptmerkmal von Hyperschallwaffen nach Ansicht von Analysten nicht in der Geschwindigkeit — die manchmal von herkömmlichen ballistischen Raketensprengköpfen erreicht oder übertroffen werden kann — sondern in ihrer Manövrierfähigkeit.
Die Waffen werden als Möglichkeit gesehen, sich einen Vorteil gegenüber dem Gegner zu verschaffen, da sie potenziell Raketenschilde und Frühwarnsysteme umgehen können.