Russland stationiert Hyperschall-Raketen in seiner baltischen Exklave
Fr., 19. Aug. 2022

Moskau — Das russische Militär teilte am Donnerstag mit, dass es Kampfflugzeuge, die mit hochmodernen Hyperschallraketen bewaffnet sind, in das Kaliningrader Gebiet verlegt hat. Diese Maßnahme erfolgt inmitten der zunehmenden Spannungen mit dem Westen wegen Moskaus Vorgehen in der Ukraine.
Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, dass drei MiG-31-Kampfflugzeuge mit Hyperschallraketen des Typs Kinzhal auf dem Luftwaffenstützpunkt Tschkalowsk in der Ostsee-Enklave eingetroffen seien, um “zusätzliche Maßnahmen zur strategischen Abschreckung” zu ergreifen.
Nach Angaben des Ministeriums werden die Kampfflugzeuge rund um die Uhr in Alarmbereitschaft versetzt.
Ein vom Verteidigungsministerium veröffentlichtes Video zeigt, wie die Kampfflugzeuge auf dem Stützpunkt eintreffen, jedoch nicht mit den Raketen, die offenbar separat geliefert wurden.
Die Stationierung von Kinzhal-Raketen im Kaliningrader Gebiet zu einem Zeitpunkt, da sich der russische Feldzug in der Ukraine dem sechsten Monat nähert, sollte offenbar die Fähigkeit des russischen Militärs demonstrieren, NATO-Einrichtungen zu bedrohen.
Die Region grenzt an die NATO-Mitglieder Polen und Litauen.
Moskau hat die westlichen Waffenlieferungen an die Ukraine scharf kritisiert und die USA und ihre Verbündeten beschuldigt, den Konflikt anzuheizen.
Nach Angaben des russischen Militärs hat die Kinzhal eine Reichweite von bis zu 2.000 Kilometern und fliegt mit zehnfacher Schallgeschwindigkeit, so dass sie nur schwer abgefangen werden kann.
Russland hat mit dieser Waffe bereits mehrere Ziele in der Ukraine angegriffen.
Aufgrund seiner Lage steht das Kaliningrader Gebiet im Mittelpunkt der Bemühungen Moskaus, der als feindselig empfundenen Politik der NATO zu begegnen.
Der Kreml hat seine Streitkräfte in Kaliningrad systematisch aufgestockt und sie mit modernsten Waffen ausgerüstet, darunter präzisionsgelenkte Iskander-Raketen und eine Reihe von Luftabwehrsystemen.