Schweiz baut ein autonomes unterirdisches Güterverkehrssystem
Mi., 13. Juli 2022

Bern — Im vergangenen Dezember hat das Schweizer Parlament den rechtlichen Rahmen für den unterirdischen Güterverkehr in der Schweiz genehmigt. Das bedeutet, dass die Schweiz ab nächstem Monat offiziell mit den Arbeiten beginnen kann, um dies zu verwirklichen, wie IEEE Spectrum kürzlich berichtete.
Mit dem Wachstum der Städte wächst auch die wirtschaftliche Aktivität und damit der Bedarf an mehr Straßen und Schienennetzen.
“Cargo sous terrain” ist ein Gemeinschaftsprojekt mehrerer Schweizer Firmen, die in den Bereichen Transport, Logistik, Einzelhandel, Telekommunikation und Energie tätig sind.
Das Konzept nutzt das Prinzip automatischer Fördersysteme, um Produktions- und Logistikzentren mit städtischen Zentren zu verbinden.
Die Knotenpunkte des Systems sind mit vertikalen Aufzügen ausgestattet, die Waren automatisch in das vollständig unterirdische Transportsystem ein- und ausladen können.
Das Transportsystem besteht aus elektrisch angetriebenen Fahrzeugen, die sich mit einer konstanten Geschwindigkeit von 30 km/h bewegen und Waren in Paletten oder modifizierten Containern transportieren.
Auch Lebensmittel und gekühlte Waren können in diesem System mit kältetauglichen Fahrzeugen transportiert werden, während eine Oberleitung im selben Tunnel für den Transport kleinerer Güter genutzt werden kann.
Wie CST auf seiner Website ausführt, wird die Verteilung der so gebündelt beförderten Waren lange im Voraus geplant, und die Lieferungen an die Vertriebskanäle und Kunden können von der Drehscheibe aus koordiniert werden, anstatt einzelne Fahrten aus dem Netz der einzelnen Lieferanten.
Diese Lieferungen können nicht nur mit umweltfreundlichen Fahrzeugen durchgeführt werden, sondern sie können auf diesen Strecken auch möglichst energieeffizient eingesetzt werden.
Die Kosten für das 2016 erstmals vorgeschlagene CST-Netz, das sich von St. Gallen im Nordosten des Landes bis nach Genf im Südwesten erstreckt, wurden auf 3,5 Milliarden Dollar geschätzt.
Das Projekt, das am 1. August anläuft, umfasst jedoch nur eine kurze Phase von 70 km zwischen den Städten Härkingen-Niederbipp und Zürich, die 10 Anschlussknotenpunkte umfasst und bis 2031 abgeschlossen sein soll.
Die geschätzten Projektkosten für diese Pilotphase belaufen sich derzeit auf 3 Milliarden Dollar, wobei die Kosten für das gesamte Projekt auf 35 Milliarden Dollar ansteigen werden.
Die Kosten sind kein Hindernis für dieses Projekt, das vollständig mit privaten Mitteln finanziert wird.
Die Investoren des Projekts sind zuversichtlich, dass ihr System, das mit erneuerbaren Energien betrieben wird, eine langfristige Investition darstellt und nach Fertigstellung des Projekts im Jahr 2045 zu einer drastischen Verringerung des Güterverkehrs führen wird.