Schweiz: Inflation weiterhin spürbar
Do., 01. Sept. 2022

Bern — Die Kosten für Waren und Dienstleistungen in der Schweiz sind im August im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,5 Prozent gestiegen. Laut dem Bundesamt für Statistik (BFS) stiegen die Preise für importierte Güter um 8,6 %, während die inländischen Produkte um 1,8 % teurer wurden.
Die Inflationsrate liegt aber immer noch unter jener vieler anderer Länder.
Haupttreiber der Teuerung sind die steigenden Energie- und Treibstoffkosten. Ohne diese Faktoren lag die Jahresteuerung im August bei 2%.
Aber auch die gestiegenen Kosten für die Spitalversorgung und die Sozialhilfe sowie der Anstieg der Mieten trugen zur Belastung bei, so das BFSExterner Link.
Die Schweizerische Nationalbank, die im Juni die Zinssätze um 0,5 % erhöht hat, rechnet damit, dass die Inflation bis Ende des Jahres auf 2,9 % zurückgehen wird.
Die Verbraucher in der Schweiz sind von der Inflation weniger betroffen als in anderen Ländern wie der Europäischen Union, Großbritannien und den Vereinigten Staaten, wo die Zinssätze derzeit zwischen 8 und 9 % liegen und in diesem Jahr in den zweistelligen Bereich gehen könnten.
Die Schweiz ist durch die starke Kaufkraft des sehr begehrten Schweizer Frankens geschützt.
Die Prognosegruppe BAK Economics sagte im Sommer, dass moderate Lohnerhöhungen und eine Lockerung der Versorgungsengpässe die Preise ebenfalls besser unter Kontrolle bringen könnten.
Die schweizerische Elektrizitätsregulierungsbehörde hat jedoch die Haushalte gewarnt, dass sie im nächsten Jahr mit einem starken Anstieg der Rechnungen rechnen müssen, und einige Branchen warnen, dass sie die Kostensteigerungen an die Verbraucher weitergeben müssen.