Schweiz: Riesige Wasserbatterie in 600m Tiefe in Betrieb genommen
Mi., 06. Juli 2022

Bern — In der Schweiz wurde eine riesige “Wasserbatterie” in Betrieb genommen, die so viel Energie speichern kann wie 400.000 Batterien von Elektroautos. Das 2‑Milliarden-Euro-Projekt, das sich fast 600 Meter unter den Schweizer Alpen befindet, war 14 Jahre lang im Bau.
Mit einer Kapazität von 20 Mio. kWh kann überschüssige Energie aus erneuerbaren Quellen für die künftige Nutzung gespeichert werden, was zur Stabilisierung des Stromnetzes und zur Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen beiträgt.
Die Hydrobatterie nutzt die überschüssige Energie, um Wasser zwischen zwei getrennten Stauseen in verschiedenen Höhenlagen im Schweizer Kanton Wallis zu pumpen.
Sechs Pumpturbinen pumpen in Zeiten der Überproduktion Wasser aus dem unteren Stausee Emosson in den oberen Stausee Emosson Vieux.
Mit einem Fassungsvermögen von 25 Millionen m3 hat die Wasserbatterie eine Leistung, die ausreicht, um 900.000 Haushalte zu versorgen.
“Angesichts des Aufschwungs der neuen erneuerbaren Energien wie Wind und Sonne, deren Erzeugung unstetig ist, ist eine solche Flexibilität erforderlich, um Schwankungen im Stromnetz auszugleichen und das Gleichgewicht zwischen Stromerzeugung und ‑verbrauch dauerhaft zu erhalten”, heißt es in einer Pressemitteilung des Wasserkraftwerks Nant de Drance.
“Nant de Drance funktioniert wie eine gigantische Batterie, die es ermöglicht, kurzfristig überschüssigen Strom im Netz zu speichern oder die notwendige Energie zu produzieren, wenn die Nachfrage die Produktion übersteigt.”
Wasserbatterien sind zu einer beliebten Art der Energiespeicherung geworden.
Zahlen des US Office of Energy Efficiency and Renewable Energy zeigen, dass 93 Prozent der Energiespeicherung in den USA aus Pumpspeicherkraftwerken stammen.