USA: Angreiferin zu 22 Jahren Gefängnis verurteilt nach Rizin Gift-Attentat auf Donald Trump
Sa., 19. Aug. 2023

USA: Eine Frau wurde zu 22 Jahre Gefängnis verurteilt, weil sie einen Brief mit dem außerst tödlichen Gift Rizin an den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump geschrieben hat, den sie “The Ugly Tyrant Clown” nannte.
- Die Angreiferin, Pascale Ferrier aus Kanada, sagte vor Gericht sie bedauere dass ihr “Plan mit dem vergifteten Brief gescheitert ist und dass sie Trump nicht aufhalten konnte.”
- Die 56-jährige Frau akzeptierte die Strafe, nachdem sie sich der Anklage wegen biologischer Waffen schuldig bekannt hatte, nachdem sie den mit Rizin vergifteten Brief an den 77-jährigen Trump geschickt hatte.
- Rizin (bzw. Ricin) ist ein äußerst giftiges Protein aus den Samen des Wunderbaums (Ricinus communis) aus der Familie der Wolfsmilchgewächse.
- Gelangt das Gift in den menschlichen Organismus, bringt es die kontaminierten Zellen zum Absterben und führt zum Tode.
- Rizin ist in der Kriegswaffenliste des deutschen Kriegswaffenkontrollgesetzes aufgeführt.
- Ihr heimtückischer Plan, dem damaligen Präsidenten einen vergifteten Brief zu schreiben, wurde im September 2020 vereitelt, als der tödliche Umschlag abgefangen wurde, bevor er sein Ziel im Weißen Haus erreichte.
- Während ihres Prozesses äußerte Ferrier keine Reue über ihren erfolglosen Plan und beklagte, dass sie Trump nicht aufhalten konnte.
- In einer ausführlichen Ansprache an das Gericht sagte sie, dass sie sich eher als Aktivistin denn als Terroristin sehe.
- “Ich wollte unbedingt meine Ziele erreichen.”
- Die Entdeckung ihrer Fingerabdrücke auf dem besagten vergifteten Brief führte durch das FBI zu ihrer Verhaftung.
Der Brief, in dem Trump aufgefordert wurde, sich aus dem Rennen um die Präsidentschaft zurückzuziehen, war ein wichtiges Beweisstück in dem Fall.
Bezirksrichter Dabney Friedrich fällte das Urteil über Ferrier und verhängte eine Haftstrafe von 22 Jahren.
Nach Verbüßung der Strafe wird sie aus den USA abgeschoben und unterliegt einer lebenslangen Überwachung, sollte sie jemals zurückkehren.
In seiner Urteilsbegründung bezeichnete Richter Friedrich Ferriers Handlungen als “potenziell tödlich” und merkte an, dass sie nicht nur ihr selbst, sondern auch der Gesellschaft im Allgemeinen und den potenziellen Opfern schadeten.
Abgesehen von dem Versuch, Trump zu schaden, gab Ferrier auch zu, ähnlich vergiftete Briefe an acht Strafverfolgungsbeamte in Texas geschickt zu haben.
Ferrier, die die französische und die kanadische Staatsbürgerschaft besitzt, wurde im September 2020 an der Grenze in Buffalo, New York, festgenommen.
Die Polizei fand bei ihr eine Pistole, ein Messer und Munition.
Anschließend gestand sie, das Rizin-Gift, das aus dem Abfallprodukt der Rizinusverarbeitung hergestellt wird, in ihrem Haus in Quebec zusammengebraut zu haben.
Dieses tödliche Gift, für das es kein bekanntes Gegenmittel gibt, kann nach Angaben des US-Zentrum für Seuchenkontrolle und ‑prävention innerhalb von 36 bis 72 Stunden zum Tod führen.
Ein ähnlicher Fall von vergifteten Briefen ereignete sich vor fast 10 Jahren.
Im Jahr 2014 wurde ein Mann aus Mississippi zu 25 Jahren Haft verurteilt, weil er mit Rizin verseuchte Briefe an Präsident Barack Obama und andere Beamte geschickt hatte.