Bangkok — BioThai mahnt die Regierung zur Vorsicht bei allen Entscheidungen über gentechnisch veränderte Pflanzen, nachdem das Europäische Parlament in der vergangenen Woche grünes Licht dafür gegeben hat, das allerdings mit strengen Auflagen verbunden ist.
Das Europäische Parlament beschloss am 7. Februar mit 307 zu 263 Stimmen, die Kontrollen für die so genannten neuen genomischen Techniken (NGTs) zu lockern. Die Entscheidung war jedoch nicht einfach ein grünes Licht für die Genmanipulation, da sie laut BioThai mit bestimmten Vorbehalten verbunden war.
Die Bedingungen besagen, dass nur Pflanzen, die als NGT1 gekennzeichnet sind, von den Anforderungen der GVO-Gesetzgebung ausgenommen sind; alle anderen NGT-Pflanzen (NGT2) müssen die strengen Auflagen erfüllen.
Alle NGT-Pflanzenerzeugnisse müssen eindeutig gekennzeichnet sein und den Anforderungen an die Rückverfolgbarkeit genügen, damit im Falle von Problemen die Genehmigung widerrufen und eine Entschädigung gefordert werden kann. Gentechnisch veränderte Nutzpflanzen dürfen auch nicht im ökologischen Landbau verwendet werden und sind von der Patentierung ausgeschlossen.
Trotz dieser Bedingungen äußerten Organisationen wie das deutsche Bundesamt für Naturschutz (BfN) und die französische Behörde für Lebensmittelsicherheit Bedenken, dass die wissenschaftliche Grundlage für eine Lockerung der Vorschriften für NGT1-Pflanzen unzureichend sei.
In ihrer Antwort auf die Entscheidung betonten sie, wie wichtig es sei, die Kontrolle über alle gentechnisch veränderten Nutzpflanzen zu behalten, die den Richtlinien der GVO entsprechen müssen. BioThai betonte die Notwendigkeit von Sorgfalt und gründlichen Studien, bevor Entscheidungen über Gen-Editing und GVO getroffen werden.