Ein schockierender Vorfall in Thailand hat am 1. Oktober die Besorgnis über die unzureichende Verkehrssicherheit im Land auf alarmierende Weise hervorgehoben. Ein Schulbus, auf dem Schüler aus Uthai Thani nach Ayutthaya unterwegs waren, ging in den Außenbezirken Bangkoks in Flammen auf und kostete 23 Menschenleben, darunter 20 Kinder.
Die Tragödie wirft Fragen zu den bestehenden Sicherheitsmängeln im thailändischen Verkehrssystem auf, das schon lange als eines der gefährlichsten der Welt gilt.
Besonders brutal sind die Vorfälle bezüglich Schulbussen, die oft mit veralteter Technik und mangelhaften Sicherheitsvorkehrungen ausgestattet sind. „Nur 5 % der nicht-regulären Busse erfüllen die neuesten Brandschutzstandards“, erklärte Sumet Ongkittikul vom Thailand Development Research Institute.
Bei diesen Standards handelt es sich um Vorgaben zur Verwendung von nicht brennbaren Materialien, die jedoch oft nicht eingehalten werden. Zusätzlich zu den unzureichenden Fahrzeugstandards wurden bei der Tragödie Mängel an der Sicherheitsinspektion deutlich.
Der betroffene Bus war über 50 Jahre alt und wies zahlreiche unsichere Modifikationen auf, darunter eine riskante Anzahl von CNG-Flaschen. Eine Inspektion stellte fest, dass ein undichter Zylinder verantwortlich für den Brand war. Diese Umstände verdeutlichen die Notwendigkeit einer Reform der Sicherheitsinspektionen.
In der Folge der Brandkatastrophe kündigte Premierministerin Paetongtarn Shinawatra eine umfassende Überprüfung aller CNG-betriebenen Busse an und legte einen Aktionsplan zur Aktualisierung der Sicherheitsvorschriften für alle Busse vor, die nicht im regulären Linienverkehr eingesetzt werden.
Verkehrsminister Suriya Jungrungreangkit ordnete zudem an, dass Busbetreiber ihre Fahrgäste über Sicherheitsmerkmale und Notfallmaßnahmen informieren müssen. Das Bildungsministerium hat alle Schulfahrten bis zur Klärung der Sicherheitslage ausgesetzt.
Experten und Angehörige fordern eine systematische Reform des Verkehrssicherheitswesens in Thailand.Der Leiter des Zentrums für Verkehrssicherheit, Dr. Thanapong Jinwong, sprach sich für die Schaffung einer unabhängigen Regulierungsbehörde aus, die dafür sorgt, dass Sicherheitsstandards durchgesetzt werden und Verantwortliche zur Rechenschaft gezogen werden.
Die Tragödie hat viele Eltern veranlasst, ihre Kinder von Fahrtanbietern fernzuhalten und warnt vor den verheerenden Folgen einer anhaltenden Nachlässigkeit in der Verkehrssicherheit.
Die dramatische Zahl von jährlich durchschnittlich 17.914 Verkehrstoten in Thailand verdeutlicht die dringende Notwendigkeit für sofortige und umfassende Maßnahmen. Während Trauer und Bestürzung über die Opfer des schrecklichen Busbrandes anhalten, wird der Ruf nach verantwortlichen Taten lauter.