Bangkok — Die Regierung von Premierminister Srettha Thavisin (Mitte) sieht sich bis 2024 mit einem Rückgang der Exporte und einer schwächer als erwarteten Erholung des ausländischen Tourismus konfrontiert. Gleichzeitig dämpfen steigende Zinssätze die Wirtschaftstätigkeit und drohen weitere Turbulenzen, da die Kreditkosten des Königreichs zu niedrig sind. Inzwischen hat die thailändische Zentralbank eine Kampagne gestartet, um die Kreditaufnahme einzudämmen und die ausufernde Kreditvergabe einzuschränken.
Die Gefahr einer Herabstufung der Kreditwürdigkeit Thailands wächst, da die Verschuldung des Privatsektors immer weiter ansteigt, und selbst bei Zinssätzen von nur 2,5 % sind die Auswirkungen auf die Wirtschaft bereits erheblich: Der Immobilienmarkt ist um über 14 % eingebrochen, und es werden bis zu 20 % weniger Immobilien verkauft.
Die Kluft zwischen der thailändischen Regierung und der Bank of Thailand wird immer größer, da die Wirtschaft des Landes auf der Stelle tritt und eine mögliche Herabstufung der Kreditwürdigkeit aufgrund der hohen Verschuldung des öffentlichen und privaten Sektors und der fehlenden Orientierung droht. Die Wirtschaftspolitik der Regierung, wie z.B. das umstrittene Digital Wallet-Programm zur Ankurbelung des Wachstums, steht im Widerspruch zu einer Kampagne, die 2024 von der Bank of Thailand gestartet wird, um die Kreditaufnahme des privaten Sektors einzudämmen und insbesondere die Kreditnachfrage eines Teils der Bevölkerung, der über seine Verhältnisse lebt, zu lösen.
Da die Wirtschaft bis Ende 2023 mit einem prognostizierten Rückgang der Exporte um 2 % und einer Zahl von 27 Millionen ausländischen Ankünften für das Jahr strauchelt, ist die Prognose für das jährliche BIP-Wachstum mit 2,6 bis 2,7 % in etwa so hoch wie im letzten Jahr. Das ist ein ziemlich enttäuschendes Ergebnis.