Bangkok, 16. September 2024 — Das digitale Geldbörsenprogramm der thailändischen Regierung hat die Erwartungen enttäuscht: Nur 36 Millionen Menschen haben sich gemäß den jüngsten Daten für die staatliche Initiative angemeldet, während ursprünglich 45 Millionen angemeldet werden sollten.
Diese Diskrepanz hat das Finanzministerium dazu veranlasst, über Einsparungen in Höhe von 100 Milliarden Baht zu berichten, da weniger Teilnehmer als geplant für die Unterstützung in Frage kommen.
Das Programm, das am 1. August für Lebensmittelverkäufer im Bezirk Phra Nakhon in Bangkok gestartet wurde, zielt darauf ab, benachteiligte Bevölkerungsschichten mit einer digitalen Geldbörse von 10.000 Baht zu unterstützen.
Die Anmeldung endete am 15. September, und trotz einer vorab gesetzten Frist von eineinhalb Monaten für die Registrierung reagierten offenbar viele potenzielle Begünstigte nicht.
Ein Finanzstaatssekretär gab an, dass anhaltendes Misstrauen gegenüber der Initiative ein möglicher Grund für die schwachen Anmeldungen sein könnte, wollte jedoch nicht näher darauf eingehen.
Vorabgeschätzte 50 Millionen Bürger sollten eigentlich Anspruch auf das digitale Hilfsprogramm haben, unter der Voraussetzung, dass sie ein Jahreseinkommen von maximal 840.000 Baht und Bankeinlagen von bis zu 500.000 Baht vorweisen können.
Die Regierung hatte sich entschieden, einen Großteil der Mittel zunächst an 12,4 Millionen Inhaber staatlicher Sozialhilfekarten und 2,1 Millionen Menschen mit Behinderungen zu verteilen, was insgesamt 14,5 Millionen Individuen entspricht.
Ein weiteres Problem stellen die rund 3 Millionen Personen dar, die in Thailand über kein Smartphone verfügen, was die Registrierung zusätzlich erschwert. In Bezug auf diese Herausforderung erklärte Herr Lavaron, dass die Frist für die Registrierung von Nutzern ohne mobile Endgeräte verlängert wird, um allen die Teilnahme zu ermöglichen.
Entgegen dem Eindruck von knappen Ressourcen stellte die Regierung klar, dass für die Förderung des Programms ausreichende Budgets in Höhe von 186 Milliarden Baht für die Haushaltsjahre 2024 und 2025 bereitstehen.
Finanzminister Pichai Chunhavajira äußerte die Hoffnung, dass nach der Bereinigung von Doppelregistrierungen rund 40 Millionen Menschen tatsächlich von den Programmmitteln profitieren könnten.
Die Gründe für die für die Regierung enttäuschenden Anmeldezahlen scheinen vielschichtig zu sein: Neben der wahrgenommenen Komplexität des Anmeldeverfahrens könnte auch mangelndes Wissen über das Programm eine Rolle spielen.
Die thailändische Regierung steht also vor der Herausforderung, das Vertrauen und die Teilnahme an ihrem digitalen Geldbörsenprogramm zu steigern, um den beabsichtigten sozialen Nutzen für die Bevölkerung zu maximieren.