In Thailand steht die Gesellschaft vor einer bedeutenden demografischen Herausforderung: Im Jahr 2023 repräsentieren die über 60-Jährigen bereits 20 % der Gesamtbevölkerung, ein besorgniserregender Trend, der dringende Maßnahmen erfordert.
Der stellvertretende Finanzminister Julapun Amornvivat hat in einer aktuellen Erklärung betont, dass es unerlässlich sei, die Steuerstruktur des Landes anzupassen, um die finanzielle Sicherheit der zukünftigen Generationen zu gewährleisten.
Das Hauptziel der vorgeschlagenen Reformen ist nicht die Senkung der bestehenden Sozialausgaben, sondern vielmehr die Unterstützung der Bürger in ihrer Lebenssicherung.
Um dies zu erreichen, könnte das Finanzministerium die Einführung einer negativen Einkommenssteuer (NIT) in Betracht ziehen. Dieses Modell zielt darauf ab, vor allem diejenigen finanziell zu entlasten, deren Einkommen unter einem bestimmten Niveau liegt.
Der Minister hat klar gemacht, dass eine Neuberechnung der sozialen Unterstützung notwendig sei, um die Belastungen für den Staatshaushalt besser einschätzen zu können.
Angesichts der Überalterung ist es entscheidend, dass die staatlichen Hilfen nicht auf unbestimmte Zeit bestehen bleiben, um die Nachhaltigkeit des Systems sicherzustellen. Der aktuelle Bevölkerungsanteil älterer Menschen, der laut dem Department of Older Persons zum 31. Dezember 2023 bereits bei 13 Millionen liegt, zeigt die Dringlichkeit dieser Reformen auf.
Julapun stellt fest, dass das Konzept der negativen Einkommenssteuer derzeit in der Vorstudienphase steckt und es bis zu 1 – 3 Jahre dauern könnte, bis konkrete Schritte unternommen werden.
Die Notwendigkeit weiterer Studien und die Überarbeitung früherer Forschung sind unerlässlich, da sich der internationale Rahmen für NIT, welcher darauf abzielt, finanzielle Unterstützung für einkommensschwache Gruppen bereitzustellen, in den letzten Jahren gewandelt hat.
Ursprünglich als Hilfsprogramm für Steuerzahler konzipiert, stellt sich nun die Frage seiner Anpassung an die aktuellen gesellschaftlichen Bedürfnisse. Julapun erläuterte, dass der erste Schritt zur Implementierung des NIT darin besteht, alle Bürger, unabhängig von ihrem Einkommensstatus, in das Steuersystem einzubeziehen.
Dies benötige die Einführung eines Mechanismus zur Einkommensmessung sowie zur Erfassung von Steuerrückzahlungen.
In Thailand liegt die geltende Einkommensgrenze für die Pflicht zur Einreichung einer Einkommensteuererklärung derzeit bei 120.000 Baht, und es müssen Überlegungen angestellt werden, ob diese Grenze vielleicht senken werden sollte.
Die abschließenden Ergebnisse der Studienphase könnten dann dem Kabinett zur weiteren Prüfung vorgelegt werden, um über die Umsetzung des NIT zu entscheiden.
Die Behörde hat auch bereits den Plan geäußert, dass, sollte das NIT-System implementiert werden, die bestehenden Sozialleistungen genau beobachtet und gegebenenfalls die bestehenden Programme angepasst werden müssen. Dies könnte beinhalten, dass bestimmte Sozialhilfekartenprogramme überdacht werden, um Doppelstrukturen zu vermeiden und eine gerechtere Verteilung der Ressourcen zu gewährleisten.
In Anbetracht der demografischen Entwicklungen und der damit verbundenen Herausforderungen ist der Aufruf zur Steuerreform eine wichtige Initiative, um die finanzielle Zukunft und Stabilität für alle Thailänder zu sichern.