Thailands Party-Metropole im Wandel:
Wer kann sich Pattaya noch leisten?
PATTAYA, Thailand — Die Gerüchte kursieren seit Monaten: Pattaya, einst das unangefochtene Partymekka Südostasiens, soll an Beliebtheit verlieren. Doch die Realität sieht anders aus. Nach einer erfolgreichen Hochsaison erlebt die Stadt jetzt zwar die übliche Flaute — doch von einem Massenexodus kann keine Rede sein. Stattdessen sprechen Expats und Stammgäste über ein Pattaya im Wandel. Nicht aus Hass, sondern aus Sorge um eine Stadt, die für viele zur zweiten Heimat wurde.
„Niemand kehrt Pattaya den Rücken“
„Aber die Zeiten ändern sich“
Ein langjähriger Besucher bringt es auf den Punkt: „Die Hochsaison war großartig. Jetzt ist eben Nebensaison — das ist normal. Aber wenn ihr schon schreibt, dann positiv. Denn niemand gibt Pattaya auf.“ Doch hinter den Kulissen brodelt es. Die Veränderungen betreffen Preise, Besucherstrukturen und das gesamte Nightlife-Erlebnis. Drei Hauptprobleme stehen im Fokus.
Preisexplosion: Eine Nacht in Pattaya
kostet jetzt das Dreifache
Früher war Pattaya ein Schnäppchen. In den 2000ern bekam man ein Bier für 80 – 100 Baht (ca. 2−2,50 €), die Preise für „Lady Drinks“ waren fair, und selbst mit „Bar Fine“ und Kurzzeit-Begleitung blieb man unter 4.000 Baht (ca. 100 €). Heute kostet ein vergleichbarer Abend schnell 10.000−15.000 Baht (250−375 €).
„Die Preise steigen überall. Aber die GoGo-Girls verdienen jetzt 15.000−30.000 Baht (375−750 €) pro 10-Tage-Schicht — plus Trinkgeld. Die brauchen keine Bar Fines mehr, sie gehen nur noch, wenn das Angebot stimmt.“
Neue Touristen, weniger Umsatz:
Wer kommt — und wer wirklich zahlt?
Viele Stammgäste beklagen den Zustrom von Touristen aus Indien, China, Russland und dem Nahen Osten. Die meisten seien zwar friedlich, aber sie geben kaum Geld in Bars oder Clubs aus.
„Zu viele Inder, die nichts ausgeben. Kein Problem für die Sicherheit, aber schlecht für die Bars, die auf Konsum angewiesen sind.“
Westliche Touristen fühlen sich nicht mehr willkommen
Obwohl Europäer und Amerikaner nach wie vor mehr ausgeben, fühlen sie sich von der thailändischen Gastronomie kaum noch wertgeschätzt.
„Wir zahlen mehr als andere, aber Thailand scheint das nicht zu honorieren. Es geht nur noch um Masse, nicht um Qualität.“
Pattayas Zukunft:
Wer profitiert — und wer verliert?
Die Stadt steckt in einem Dilemma: Die Löhne der Angestellten sind gestiegen, die Konkurrenz unter den Bars hat die Preise hochgetrieben, und infrastrukturelle Probleme wie Verkehrschaos und übermäßige Polizeikontrollen nerven die Besucher.
„Die Gewinner sind jetzt die Mädels, nicht die Barbesitzer oder Gäste. Aber niemand gibt Pattaya auf. Wir wollen nur, dass es wieder Spaß macht — und dass diejenigen wertgeschätzt werden, die die Stadt groß gemacht haben.“
Pattaya bleibt eine der lebendigsten Städte Asiens — aber sie wird teurer, voller und anders. Die Frage ist: Wird sie ihren Charme bewahren?