Eine 52-jährige thailändische Frau wurde am Samstag, den 1. Februar 2025, am Flughafen Hat Yai festgenommen, nachdem sie aus Malaysia eingeflogen war. Orathai (Nachname zurückgehalten) steht im Verdacht, an Thailands größtem Romance-Scam beteiligt gewesen zu sein, bei dem insgesamt 6,3 Milliarden Baht (etwa 186 Millionen US-Dollar) erbeutet wurden. Die Festnahme erfolgte durch Beamte des Central Investigation Bureau (CIB), die bereits seit längerem hinter dem internationalen Betrugsring her waren.
Der Fall, der als der teuerste Romance-Scam in der Geschichte Thailands gilt, sorgte bereits 2022 für Schlagzeilen. Damals hatte eine transnationale Bande mithilfe eines gefälschten LinkedIn-Profils eines US-Militärarztes, der angeblich in Afghanistan stationiert war, die CFO einer multinationalen Firma in Thailand getäuscht. Die hochrangige Managerin wurde dazu gebracht, enorme Summen aus ihrem Unternehmen abzuzweigen, die anschließend über ein Netzwerk von Bankkonten verschoben wurden.
Orathai soll eine Schlüsselrolle in diesem Betrugsnetzwerk gespielt haben. Laut CIB gestand sie, auf Bitte ihres nigerianischen Partners mehrere Bankkonten in Thailand eröffnet zu haben. Dieser habe aufgrund seiner ausländischen Staatsbürgerschaft selbst keine Konten eröffnen können. Orathai erklärte, sie habe pro Konto 6.500 Baht erhalten und die Konten anschließend ihrem Partner überlassen, der die Ein- und Auszahlungen verwaltete.
Die Ermittler entdeckten finanzielle Verbindungen zwischen Orathais Konten und den Firmen, die in die betrügerischen Geldtransfers verwickelt waren. Dies führte schließlich zur Ausstellung eines Haftbefehls gegen sie. Orathai war 2017 nach Malaysia gezogen, um in einem Massagesalon zu arbeiten. Dort lernte sie ihren nigerianischen Partner kennen, mit dem sie zwei Jahre zusammenlebte. Sie gab an, erst später erfahren zu haben, dass ihre Konten für betrügerische Aktivitäten genutzt wurden.
Der Romance-Scam, der internationale Dimensionen erreichte, führte zur Festnahme der CFO sowie zur Ausstellung von Haftbefehlen gegen fast 100 weitere Verdächtige, darunter Thailänder und Nigerianer. Die Ermittlungen dauern an, und die Behörden sind weiterhin auf der Suche nach den übrigen Beteiligten.
Orathais Festnahme gelang, nachdem die Polizei einen Hinweis erhalten hatte, dass sie nach Thailand reisen würde, um ihr Kind zu besuchen. Sie wurde am Flughafen Hat Yai festgenommen, als sie aus Malaysia eintraf. Die 52-Jährige wurde wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, Beteiligung an transnationaler Kriminalität, Identitätsdiebstahl und Geldwäsche gesucht.
Dieser Fall unterstreicht die wachsende Bedrohung durch international organisierte Romance-Scams, bei denen emotionale Manipulation und technische Raffinesse kombiniert werden, um Opfer um ihr Vermögen zu bringen. Die thailändischen Behörden betonen, dass die Zusammenarbeit mit internationalen Partnern entscheidend ist, um solche kriminellen Netzwerke zu zerschlagen.