Bangkok, Thailand — In einer bemerkenswerten Initiative zur Bekämpfung der hohen Feinstaubbelastung (PM2.5) hat die thailändische Regierung unter der Leitung von Verkehrsminister Suriya Juangroongruangkit eine siebentägige kostenlose Nutzung von Bussen und elektrischen Zügen in Bangkok und den umliegenden Provinzen eingeführt. Die Maßnahme, die vom 25. bis 31. Januar 2025 galt, wurde von Suriya am Sonntag, den 2. Februar 2025, als großer Erfolg verkündet.
Laut Suriya stieg die Zahl der Buspassagiere während des Aktionszeitraums um 36,81 %, während die Nutzung der elektrischen Züge sogar um 39,62 % zunahm. Dies führte zu einer spürbaren Verbesserung der Luftqualität in der Hauptstadt. Bereits am ersten Tag der Maßnahme, dem 25. Januar, konnte ein signifikanter Rückgang der PM2.5‑Werte verzeichnet werden.
Positive Auswirkungen auf die Umwelt
Die Reduzierung des Individualverkehrs spielte dabei eine entscheidende Rolle. An den ersten beiden Tagen der Aktion, dem 25. und 26. Januar, sank die Zahl der Fahrzeuge auf Bangkoks Straßen um 350.000. Dies hatte direkte Auswirkungen auf die Luftverschmutzung: Die CO₂-Emissionen verringerten sich um 2.000 Kilogramm pro Tag, und die Stickstoffemissionen gingen um 14,8 Tonnen täglich zurück.
Zahlen belegen den Erfolg
Die Bangkok Mass Transit Authority (BMTA) meldete, dass zwischen dem 25. und 31. Januar insgesamt 5.007.491 Menschen die Busse nutzten — ein Anstieg von 36,81 % im Vergleich zur Vorwoche (18. bis 24. Januar), in der 3.660.088 Fahrgaste gezählt wurden. Auch die Nutzung der elektrischen Züge stieg deutlich: Die Rail Transport Department verzeichnete 14.506.212 Passagiere im gleichen Zeitraum, was einem Plus von 39,62 % gegenüber den 10.389.766 Fahrgästen in der Vorwoche entspricht.
Fahrpreise als Schlüsselfaktor
Suriya betonte, dass die gestiegene Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel deutlich mache, wie stark die Fahrpreise das Nutzungsverhalten beeinflussen. Als Konsequenz plant das Verkehrsministerium, bis September 2025 einen Pauschalpreis von 20 Baht für alle Nahverkehrsverbindungen einzuführen.
Gemischte Reaktionen der Pendler
Trotz der positiven Umweltbilanz gab es auch kritische Stimmen, insbesondere von Berufstätigen, die regelmäßig mit der BTS Skytrain in das Geschäftsviertel Silom pendeln. Einige von ihnen äußerten auf Facebook ihre Unzufriedenheit darüber, dass die kostenlosen Fahrten zu überfüllten Zügen führten. Sie argumentierten, dass die normalerweise hohen Preise der BTS Skytrain dafür sorgten, dass die Züge vor allem von Berufspendlern genutzt wurden. Nun, da auch Hausangestellte und Sicherheitskräfte, die sich die Fahrten sonst nicht leisten konnten, die Züge nutzten, entschieden sich einige Pendler, wieder mit dem Auto zur Arbeit zu fahren.
Die siebentägige kostenlose Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs hat gezeigt, dass gezielte Maßnahmen die Luftqualität in Bangkok deutlich verbessern können. Gleichzeitig unterstreicht die Initiative die Bedeutung von bezahlbaren Fahrpreisen für eine nachhaltige Mobilität. Die geplante Einführung des 20-Baht-Pauschalpreises könnte daher ein wichtiger Schritt in Richtung einer umweltfreundlicheren und inklusiveren Verkehrspolitik sein.

