Inmitten der anhaltenden Hochwasserkrise in Thailand hat Premierministerin Paetongtarn Shinawatra die sofortige Einrichtung nationaler Hochwasserzentren angeordnet. Dies geschieht, während die Prognosen für weitere Regenfälle die Überschwemmungsgefahr in diversen Regionen des Landes erhöhen. Besonders betroffen sind die Provinzen Chiang Rai, Mae Hong Son, Nan und Sukhothai, wo seit dem 16. August bereits etwa 130.000 Menschen unter den Fluten leiden.
Im Rahmen ihrer Ankündigung plant Shinawatra die Einberufung eines entscheidenden Treffens, um die Koordination der Hilfsmaßnahmen und den Wiederaufbau in den betroffenen Gebieten zu besprechen. Dabei wird sie als Vorsitzende des neu gegründeten Rettungszentrums für Hochwasseropfer fungieren.
Laut dem Ministerium für Katastrophenschutz steht die Situation vor einer weiteren Verschärfung, da in den kommenden zwei Wochen mit intensiveren Regenfällen gerechnet wird. Die Premierministerin dankte den zahlreichen Freiwilligen, staatlichen und nichtstaatlichen Kräften, die unermüdlich im Einsatz sind, um den Opfern der Überschwemmungen zu helfen. „Sie alle verdienen unser größtes Lob für ihre Hingabe und ihren selbstlosen Einsatz“, erklärte sie auf ihrem X‑Account.
Zusätzlich informierte der stellvertretende Premierminister und Innenminister Anutin Charnvirakul bei einer Sitzung des Nationalen Katastrophenschutzkommandos über die aktuelle Lage in den 76 Provinzen. Hierbei wurde deutlich, dass vor allem in den nordöstlichen Provinzen entlang des Mekong die Wasserstände weiter ansteigen. Anutin forderte die betroffenen Provinzen auf, kreative Finanzierungslösungen für ihre Rettungseinsätze zu finden, da die Wiederaufbauarbeiten hohe Kosten verursachen werden.
Um die Hilfe für die Hochwasseropfer effizient zu steuern, wird das Innenministerium in Zusammenarbeit mit weiteren Behörden einen sogenannten Kriegsraum einrichten. Dieser soll Anfragen von Betroffenen koordinieren und die schnelle Verteilung von Hilfsgütern gewährleisten.
Menschen, die Unterstützung benötigen, wurden aufgefordert, ihre Anliegen über verschiedene Kommunikationskanäle, darunter die Hotline 1784, zu melden. Parallel dazu hat das Amt für nationale Wasserressourcen Maßnahmen zur besseren Überwachung der Hochwassersituation in den zentralen Ebenen eingeführt.
Ein Vorpostenkommando wurde von Sukhothai nach Ayutthaya verlegt, um die Flussüberwachung und das Management des überschüssigen Wassers zu optimieren. Die thailändische Regierung steht vor der Herausforderung, die betroffenen Gebiete nicht nur kurzfristig zu unterstützen, sondern auch langfristig einen nachhaltigen Wiederaufbau sicherzustellen.