Bangkok — Nach dem durchschlagenden Erfolg der UN-Klimakonferenz (COP28) in Dubai im Jahr 2023 hat Thailand zugesagt, seine Kohlenstoffemissionen um satte 40 % zu senken, statt wie ursprünglich geplant um 30 %.
Auf einer fesselnden Nachbesprechung der COP28 am gestrigen 20. Dezember erklärte Phirun Saiyasitpanich, Leiter der Abteilung für Klimawandel und Umwelt, dass eine ernsthafte Studie auf der Grundlage der sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Auswirkungen erforderlich sei. Dieser Strategiewechsel ist in der zweiten Version der Nationally Determined Contributions (NDC), Thailands dynamischem Klimaaktionsplan, verankert.
Im Rahmen des ersten NDC (2021 bis 2030) hatte sich Thailand eine Reduzierung der Kohlenstoffemissionen um 30 % zum Ziel gesetzt. Die Einsätze wurden jedoch erhöht, da sich das Land nun darauf vorbereitet, die Emissionen im überarbeiteten NDC, das nächstes Jahr vorgestellt werden soll, um ehrgeizige 40 % zu senken.
Phirun erläuterte Thailands unerschütterliches Engagement für eine nachhaltige Zukunft. “Wir werden unsere energischen Anstrengungen fortsetzen, um bis 2050 kohlenstoffneutral zu sein und bis 2065 keine Treibhausgasemissionen mehr zu verursachen.”
Er hob die zentrale Rolle ausländischer Finanzhilfen hervor und betonte, dass Thailand mit internationaler Unterstützung mehr erreichen könne. Die Enthüllung des ersten thailändischen Gesetzentwurfs zum Klimawandel, der im ersten Quartal des nächsten Jahres dem Parlament zur Prüfung vorgelegt werden soll, zielt darauf ab, die Reise des Landes in Richtung Kohlenstoffneutralität durch innovative Maßnahmen wie Kohlenstoffpreise zu beschleunigen.
Auf der COP28 wurde ein globaler Bestandsaufnahme-Mechanismus (Global Stocktake, GST) beschlossen, der die Überwachung globaler Klimamaßnahmen grundlegend verändern wird. Wie Phirun erläuterte, wird der Mechanismus die Beiträge der teilnehmenden Länder überprüfen und so gemeinsame Anstrengungen zur Eindämmung des globalen Temperaturanstiegs gewährleisten.
Darüber hinaus wurde auf der COP28 ein Fonds für Schäden und Verluste ins Leben gerufen, der mit einem anfänglichen Budget von 792 Millionen US-Dollar (ca. 27 Milliarden Baht) ausgestattet ist und gefährdete Länder bei der Bewältigung klimabedingter Herausforderungen unterstützen soll, berichtet die Bangkok Post.
Umweltminister Polizeigeneral Patcharawat Wongsuwan ergriff das Wort und bekräftigte Thailands Engagement im Kampf gegen den Klimawandel in allen Wirtschaftsbereichen. Er unterstrich die Strategie des Landes, die neben einer energischen Kampagne zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit auch eine Erhöhung der Anpassungskapazitäten und einen verbesserten Zugang zu Finanzmechanismen vorsieht.
Der deutsche Botschafter Ernst Reichel drückte seine Bewunderung aus und verkündete, dass Deutschland den Übergang Thailands zu einer grünen Gesellschaft weiterhin unterstützt. Die bilaterale Partnerschaft zum Klimawandel wird Thailands Position auf der globalen Bühne stärken.
Die COP28, die große Bühne für globale Klimadiskussionen, fand vom 30. November bis 12. Dezember statt und hinterließ als bisher größte internationale Klimakonferenz unauslöschliche Spuren.