Bangkok, Thailand — In einem vielbeachteten Vorschlag könnte ein neues Gesetz es Ausländern erlauben, thailändisches Land für bis zu 99 Jahre zu pachten. Finanzminister Lavaron Sangsnit hat betont, dass erhebliche Änderungen der bestehenden Gesetzgebung nötig wären, um dieses Konzept zu verwirklichen.
Dieser Schritt würde nicht nur umfangreiche Analysen erfordern, sondern auch die Einbeziehung der Öffentlichkeit in einen Konsultationsprozess, wie es die thailändische Verfassung vorschreibt.
Der Plan, der ursprünglich vom ehemaligen Premierminister Thaksin Shinawatra ins Leben gerufen wurde, sieht vor, dass thailändische Landbesitzer ihr Eigentum an das Finanzministerium übertragen, um es dann an Ausländer zu verpachten.
Während der Pachtzeit würde der thailändische Eigentümer die volle Miete erhalten, jedoch das Eigentum selbst an den Staat abgeben. Dies bedeutet, dass das Land nach Ablauf der 99 Jahre wieder in staatlichen Besitz übergeht.
Gleichzeitig wird betont, dass Ausländer keine landwirtschaftlichen Flächen pachten dürfen und Vorschriften für kostengünstigen Wohnraum gelten würden. Ein zentrales Anliegen für den Finanzminister ist die Reform mehrerer Gesetze, die derzeit eine maximale Pacht von 30 Jahren vorsehen. „Eine Verlängerung der Pacht auf 99 Jahre würde Gesetzesänderungen erfordern“, erklärte Sangsnit.
Dies betrifft insbesondere die Bedingungen zur Übertragung von privatem in staatliches Eigentum sowie die Überarbeitung des Zivil- und Handelsgesetzbuchs, um spezifische Grenzen für die Landnutzung zu definieren.
Diese Maßnahmen stehen jedoch vor Herausforderungen, da gleichartige Vorschläge in der Vergangenheit auf erheblichen Widerstand gestoßen sind. Kritiker befürchten, dass eine derartige Gesetzesänderung zu einem „Ausverkauf des Landes“ führen könnte.
Um diese Bedenken auszuräumen, könnte die Genehmigung langfristiger Pachtverträge gleichzeitig die Rechte der thailändischen Landbesitzer wahren. Der Vorschlag befindet sich derzeit noch in der Planungsphase und benötigt gründliche Untersuchungen sowie politische Unterstützung, bevor er in die Umsetzung gehen kann.