Papst an thailändische Buddhisten: Lasst uns zusammenarbeiten, um Mitgefühl und Gastfreundschaft zu kultivieren

Sa., 18. Juni 2022 | Allgemein
Rom — „In einer Zeit, in der unsere menschliche Familie und unser Planet vielfältigen Bedrohungen ausgesetzt ist“, werden der interreligiöse Dialog und die Zusammenarbeit immer notwendiger, sagte Papst Franziskus und bat die Buddhisten, weiterhin mit der katholischen Kirche zusammenzuarbeiten „um Mitgefühl und Gastfreundschaft zu kultivieren gegenüber allen Menschen, besonders die Armen und Ausgegrenzten.“
Der Papst sprach zu einer Delegation aus Thailand, die sich aus 33 prominenten buddhistischen Mönchen der Theravada- und Mahayana-Schulen zusammen mit 60 Laien-Buddhisten und mehreren Vertretern der thailändischen katholischen Kirche zusammensetzte.
Sie sind in Rom, um an einer Konferenz mit dem Titel „Freundschaft zwischen Buddhisten und Christen für eine Kultur der Begegnung “ an der Päpstlichen Universität Urbani teilzunehmen.
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Goldenes Jubiläum:
Der Papst dankte ihnen für ihren Besuch im Vatikan zum 50. Jahrestag des historischen Treffens zwischen Papst Paul VI. und dem Ehrwürdigen Somdej Phra Wannarat, dem 17. Obersten buddhistischen Patriarchen Thailands am 5. Juni 1972, und drückte seinen Wunsch aus, den Bund der Freundschaft und der gegenseitigen Zusammenarbeit zu erneuern.
Er erneuerte auch die Gefühle, die Papst Paul VI. bei seinem Treffen mit der thailändischen Delegation vor 50 Jahren zum Ausdruck brachte, und sagte:
„Wir haben eine tiefe Achtung vor den spirituellen, moralischen und soziokulturellen Schätzen, die Ihnen durch Ihre kostbaren Traditionen zuteil wurden.”
„Wir erkennen die Werte an, deren Hüter Sie sind, und wir teilen den Wunsch, dass sie bewahrt und gefördert werden sollten. Wir hoffen auf einen zunehmenden freundschaftlichen Dialog und eine enge Zusammenarbeit zwischen den Traditionen, die Sie vertreten, und der katholischen Kirche.“
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Ein konsolidierter Weg des Dialogs und der Zusammenarbeit:
Papst Franziskus stellte fest, dass in den vergangenen 50 Jahren ein „freundschaftlicher Dialog und eine enge Zusammenarbeit“ zwischen den beiden religiösen Traditionen allmählich und stetig gewachsen seien.
Er erinnerte an frühere Besuche und seine Apostolische Reise nach Thailand im Jahr 2019 „und an den wunderbaren Empfang und die Gastfreundschaft, die ich erhalten habe“.
Der Papst drückte auch seine Anerkennung für den freundschaftlichen und brüderlichen Dialog mit den Mitgliedern des Dikasteriums für den interreligiösen Dialog sowie mit der katholischen Gemeinschaft in Thailand aus.
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Buddha und Jesus verstanden die Notwendigkeit der Brüderlichkeit:
Dialog und Zusammenarbeit seien in einer Zeit, in der die menschliche Familie und der Planet vielfältigen Bedrohungen ausgesetzt seien, noch dringender und wertvoller, stellte der Papst fest.
„Leider hören wir von allen Seiten den Schrei einer verwundeten Menschheit und einer zerbrochenen Erde.“
„Buddha und Jesus verstanden die Notwendigkeit, den Egoismus zu überwinden, der zu Konflikten und Gewalt führt“, sagte er.
„Das Dhammapada fasst die Lehren des Buddha folgendermaßen zusammen: ‚Böses vermeiden, Gutes kultivieren und den Geist reinigen – das ist die Lehre des Buddha' ( Dph 183). Jesus sagte zu seinen Jüngern: „Ich gebe euch ein neues Gebot, dass ihr einander liebt. So wie ich euch geliebt habe, sollt auch ihr einander lieben'“ ( Joh 13,34).
Papst Franziskus sagte seinen Gästen, dass ihre gemeinsame Aufgabe heute darin bestehe, „unsere jeweiligen Anhänger zu einem lebendigeren Sinn für die Wahrheit zu führen, dass wir alle Brüder und Schwestern sind“.
„Wir sollten zusammenarbeiten, um Mitgefühl und Gastfreundschaft für alle Menschen zu kultivieren, insbesondere für die Armen und Ausgegrenzten.“
In diesem Sinne schloss der Papst:
„Ich ermutige Ihre Bemühungen, Ihren Dialog und Ihre Zusammenarbeit mit der katholischen Kirche zu vertiefen und zu erweitern.“