Bangkok — Naturschutzgruppen in Chumphon und Ranong haben einen Brief an vier Ausschüsse des Repräsentantenhauses geschickt, in dem sie eine Untersuchung des Landbrückenprojekts der Regierung fordern, da ihrer Meinung nach ein hohes Risiko besteht, dass es Korruption ermöglicht.
Die Gruppen hatten sich bereits früher gegen das Projekt ausgesprochen. Abgesehen von möglichen Unregelmäßigkeiten würde der Bau der großen Landbrücke den Verlust ihrer Häuser und Arbeitsplätze bedeuten, sagten sie.
Vertreter der Chumphon-Ranong Conservation Group und des Rak Phato Network übergaben den Brief am Mittwoch an vier ständige Ausschüsse des Repräsentantenhauses.
Dabei handelt es sich um den Ausschuss für nationale Sicherheit, Grenzangelegenheiten, nationale Strategie und nationale Reformen, den Ausschuss für Land, natürliche Ressourcen und Umwelt, den Ausschuss für politische Entwicklung, Massenkommunikation und öffentliche Beteiligung sowie den Ausschuss für Korruptionsprävention und ‑bekämpfung.
Die Gruppen sagten, die Ausschüsse böten ihnen die Möglichkeit, ihre Beschwerden zu äußern und auf eine Überprüfung des Projekts zu drängen, das zu den wichtigsten politischen Maßnahmen der Regierung gehört.
In dem Schreiben werden vier Bemerkungen zu dem Projekt gemacht, die nach Ansicht der Gruppen mehr Aufmerksamkeit erfordern.
Die erste Behauptung lautet, dass die durchgeführten Studien nicht den akademischen Standards entsprochen haben und die Öffentlichkeit nicht einbezogen wurde. Die Gruppen fordern eine neue Studie, die akkreditiert ist und die Meinungen der Betroffenen einbezieht.
Zweitens wird kritisiert, dass das Projekt keine umfassende Bewertung enthält — einschließlich der Frage, was es zu erreichen beabsichtigt. Die Fraktionen stellen fest, dass die bisher vorgelegten Studien bruchstückhaft sind und die Gefahr besteht, dass die Regierung einen wenig glaubwürdigen Ausblick gibt.
Drittens fordern sie den Premierminister auf, einen umfassenderen Plan zur Steigerung des wirtschaftlichen Potenzials von Ranong, Chumphon und anderen südlichen Provinzen in Bereichen wie Tourismus, Fischerei und Landwirtschaft in Betracht zu ziehen. Dies wäre hilfreich, falls das Landbrückenprojekt nicht zustande kommt.
Schließlich sagen die Gruppen, dass das Projekt den Lebensunterhalt, den Besitz und die Nahrungsquellen der Einheimischen beeinträchtigen wird, da für den Bau eine große Menge Land benötigt wird. Sie forderten die Ausschüsse auf, zu prüfen, ob das Projekt ausländischen Investoren ermöglichen könnte, auf Kosten der nationalen Sicherheit zu profitieren.