In einer aktuellen Umfrage von Dusit Poll offenbart sich ein alarmierender Trend in Thailand: Die politische Stimmung im Land ist zunehmend von Pessimismus geprägt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Unzufriedenheit mit Premierminister Srettha Thavisin und seiner Regierung drastisch angestiegen ist, was die dringende Notwendigkeit für politische Reformen unterstreicht.
Die Umfrage, die inmitten der umstrittenen Auflösung der Move Forward Party durchgeführt wurde, deckt auf, dass 64 Prozent der Befragten nur begrenztes Vertrauen in die derzeitige Regierung haben.
Diese Zahlen spiegeln eine weit verbreitete Frustration unter den thailändischen Bürgern wider, die sich in der Forderung nach einer Kabinettsumbildung äußert: Mehr als die Hälfte der Befragten (55 Prozent) spricht sich klar für Veränderungen im Regierungsteam aus.
Ein auffälliges Ergebnis der Umfrage ist das gesteigerte Interesse an politischen Nachrichten: 43 Prozent der Thailänder verfolgen diese nun aufmerksamer als zuvor. Dieser Anstieg des Interesses ist jedoch nicht mit Optimismus verbunden. Stattdessen glauben 67 Prozent der Befragten, dass sich die politische Lage in Thailand weiter verschlechtern wird, wie von Thai PBS berichtet.
Der Zeitpunkt der Umfrage, der mit dem Urteil des Verfassungsgerichts zur Auflösung der Move Forward Party zusammenfiel, hat diese negativen Gefühle wahrscheinlich noch verstärkt. Meinungsforscher betonen, dass dieses verstärkte politische Interesse zwar nachvollziehbar sei, aber auch einen besorgniserregenden Trend des politischen Pessimismus in der Bevölkerung offenbare.
Ein zentraler Faktor für diese Ernüchterung ist die schlechte öffentliche Wahrnehmung der aktuellen Regierung. Analysten von Dusit Poll merken an, dass eine populärere Regierung die negativen Auswirkungen der jüngsten politischen Entwicklungen besser hätte abfedern können.
Die beunruhigenden Umfrageergebnisse erscheinen nur einen Tag vor der Ankündigung der Umfirmierung der Move Forward Party, die nun unter dem Namen „People“ firmieren wird.
Unterstützer der Partei argumentieren, dass das Wesen der Partei trotz der Umbenennung unverändert bleibt, während Kritiker bezweifeln, dass eine bloße Änderung des Namens ohne signifikante politische Reformen das öffentliche Vertrauen wiederherstellen kann. Die Umbenennung erinnert an historische politische Bewegungen wie „People’s Power“ in Thailand und „People Power“ in Südkorea, die ähnliche symbolische Umbenennungen vorgenommen haben.
Die derzeitige politische Stimmung in Thailand deutet darauf hin, dass tiefere Reformen erforderlich sind, um das Vertrauen in die politische Zukunft des Landes wiederherzustellen. Die Ergebnisse der Dusit-Umfrage machen deutlich, dass die thailändische Bevölkerung eine grundsätzliche Veränderung erwartet, um aus der derzeitigen politischen Krise herauszukommen.