Bangkok — Das Department of Special Investigation (DSI) hat im Rahmen seiner Ermittlungen gegen den Schmuggel des Herbizids fast 150.000 Liter Glyphosat, eine kontrollierte Substanz, beschlagnahmt. Die Beschlagnahmungen erfolgten Anfang dieser Woche nach Durchsuchungen von drei Geschäftsräumen in Bangkok und Pathum Thani, bei denen insgesamt 144.200 Liter Glyphosat beschlagnahmt wurden, teilte die DSI am Samstag mit.
Die Durchsuchungen erfolgten aufgrund eines Hinweises, dass das Unkrautvernichtungsmittel fälschlicherweise als 2,4‑D-Dimethylammonium deklariert wurde. Diese Praxis stellt einen Verstoß gegen die Zoll- und Stoffkontrollgesetze dar. Glyphosat ist als gefährliche Substanz eingestuft und seine Verwendung ist eingeschränkt.
Mit einem Durchsuchungsbefehl bewaffnet und in Begleitung von Spezialisten des Landwirtschaftsministeriums durchsuchten DSI-Beamte am 19. Dezember zwei Unternehmen in den Distrikten Wang Thong Lang und Yannawa in Bangkok sowie ein weiteres Unternehmen im Distrikt Lam Luk Ka in Pathum Thani.
Die beschlagnahmten Chemikalien mit einem geschätzten Wert von 17 Millionen Baht wurden in eine Einrichtung des Landwirtschaftsministeriums in Chachoengsao gebracht.
Der Nationale Ausschuss für gefährliche Stoffe beschloss 2019, die Verwendung von Glyphosat einzuschränken und die Agrochemikalien Paraquat und Chlorpyrifos zu verbieten, um auf die zunehmenden Bedenken hinsichtlich der öffentlichen Gesundheit zu reagieren.
Der Ausschuss hatte zuvor für ein Verbot von Glyphosat gestimmt, seine Haltung jedoch nach Lobbyarbeit von Bayer und der US-Regierung geändert. Ein Verbot hätte bedeutet, dass mit dieser Chemikalie angebautes US-Getreide nicht nach Thailand eingeführt werden könnte.
Die derzeitige Verordnung erlaubt den Einsatz von Glyphosat in Thailand, allerdings nur bei bestimmten Nahrungsmittelpflanzen. Die Landwirte müssen vom Landwirtschaftsministerium eine Genehmigung einholen und sich in der Anwendung des Mittels schulen lassen.