Premierminister Srettha Thavisin zur digitalen Geldbörse befragt: Heftige Debatte im Parlament
Bangkok, Thailand — Das Programm zur digitalen Geldbörse sorgte am Donnerstag im thailändischen Parlament für hitzige Diskussionen.
Premierminister Srettha Thavisin stellte sich erstmals den Fragen der Opposition und verteidigte das zentrale politische Konzept seiner Regierung.
Die Debatte wurde von Sirikanya Tansakul, stellvertretende Vorsitzende der größten Oppositionspartei Move Forward, eingeleitet.
Sie forderte Klarheit über das digitale Geldbörsenprogramm und die wirtschaftlichen Pläne der Regierung. „Ich möchte dem Premierminister dafür danken, dass er im Parlament erschienen ist und dessen Bedeutung erkannt hat.
Dies ist das erste Mal, dass der Premierminister gekommen ist, um Fragen der Opposition zu beantworten, und ich hoffe, es wird nicht das letzte Mal sein“, sagte Tansakul.
Die Regierung hatte ursprünglich geplant, 50 Millionen Thailändern über 16 Jahren jeweils 10.000 Baht auszuzahlen.
Sirikanya kritisierte jedoch, dass die Zahl der Empfänger auf 45 Millionen reduziert wurde, was die erforderlichen Mittel von 500 Milliarden auf 450 Milliarden Baht senkte. „Viele Leute fragen sich, was mit dem Programm passiert.
Die Kriterien und Einzelheiten ändern sich ständig.
Bedeutet das, dass die Regierung nicht genügend Mittel für das Programm auftreiben kann?“, fragte sie.
Premierminister Srettha Thavisin betonte, dass er die Bedeutung des Parlaments anerkenne und nicht die Absicht habe, Fragen der Opposition auszuweichen.
Er erklärte, dass die Regierung vorhandene Daten aus früheren Sozialhilfeprogrammen nutzen werde, um abzuschätzen, wie viele Menschen sich für das Programm anmelden würden.
Dadurch könnten die Behörden die Finanzierung entsprechend sicherstellen. „Wir haben die Angelegenheit sorgfältig geprüft, um sicherzustellen, dass das Almosenprogramm mit den Regeln für Haushaltsausgaben im Einklang steht“, sagte er.
Srettha erläuterte weiter, dass das Almosenprogramm darauf abzielt, die Wirtschaft in Provinzen mit geringem Wirtschaftswachstum anzukurbeln und nicht in großen Provinzen und Städten.
Weitere Einzelheiten des Programms würden am 24. Juli bekannt gegeben.
Nur thailändische Staatsbürger, die nicht mehr als 70.000 Baht pro Monat oder 840.000 Baht pro Jahr verdienen, sind anspruchsberechtigt.
Die Empfänger können das Geld innerhalb der auf ihrem Ausweis angegebenen Bezirke ausgeben.
Der stellvertretende Finanzminister Julapun Amornvivat, der zugleich Vorsitzender eines Unterausschusses ist, der an den Einzelheiten des Almosenprogramms arbeitet, sagte am Mittwoch, dass sich der Unterausschuss auf einen Vorschlag geeinigt habe, nur 80 bis 90 Prozent des Gesamtbudgets von 500 Milliarden Baht beiseite zu legen.
Eine Studie des Fiscal Policy Office (FPO) hatte zuvor ergeben, dass sich nicht alle Anspruchsberechtigten tatsächlich für die Sozialprogramme der vorherigen Regierung angemeldet hatten.
Die vorgeschlagenen Änderungen der Haushaltsplanung für die Zuwendung bedeuten, dass für das Programm nicht mehr wie bisher Kredite der Bank für Landwirtschaft und landwirtschaftliche Genossenschaften (BAAC) erforderlich seien.
Die Finanzierung des Projekts erfolgt aus dem Haushaltsplan 2024 bzw. 2025. Aus dem Haushaltsplan für 2024 sollen 122 Milliarden Baht entnommen werden, die speziell für die Finanzierung des digitalen Geldbörsensystems vorgesehen sind, und die anderen 43 Milliarden Baht werden voraussichtlich aus den Budgets abgezweigt, die nicht rechtzeitig ausgezahlt werden.
Im Haushaltsplan für das Jahr 2025 sind 152 Milliarden Baht für die Finanzierung des Almosenprogramms vorgesehen, während weitere 132 Milliarden Baht aus den in diesem Haushaltsjahr ungenutzten Budgets abgezweigt werden.
Diese Entwicklungen zeigen, dass die thailändische Regierung entschlossen ist, ihr digitales Geldbörsenprogramm trotz der Herausforderungen und Kritik fortzusetzen.
Die Debatte im Parlament markiert einen wichtigen Meilenstein in der politischen Auseinandersetzung um die wirtschaftliche Zukunft des Landes und die Bemühungen, die Lebensqualität der Bürger zu verbessern.
Bild: Facebook-Konto von Srettha Thavision