Jedes Jahr am 1. April beginnt in Thailand die Zeit der Einberufung zum Militärdienst, bei der die Zukunft der thailändischen Männer ab 21 Jahren durch das Ziehen einer roten oder schwarzen Karte entschieden wird, es sei denn, sie haben sich während der High-School für ein Militärschulprogramm entschieden.
Eine rote Karte zu ziehen bedeutet, dass man zum Militärdienst verpflichtet ist — zwei Jahre ohne Abschluss, ein Jahr mit Abschluss und sechs Monate, wenn man sich freiwillig meldet, ohne eine Karte zu ziehen. Eine schwarze Karte bedeutet eine Freistellung. Weitere Kriterien für eine Befreiung sind u. a. eine Behinderung oder die Tatsache, dass man eine transsexuelle Frau ist, die eine Operation hinter sich hat.
Mit 21 Jahren sind manche Männer bereits vollzeitbeschäftigt und verdienen etwa 15.000 Baht. Während der Dienstzeit bekommt man lediglich ein Gehalt über 10.000 Baht pro Monat.
Der Militärdienst schränkt also nicht nur die persönliche Freiheit ein, sondern führt auch zu finanziellen Einbußen — laut The101.world etwa 340.000 Baht in zwei Jahren.
In dieser Diskussion wurde noch nicht einmal die Art der “Ausbildung” oder der Behandlung der Rekruten angesprochen, die im Lager oft als Untergebene höherer Offiziere dienen — ein Thema für eine andere Diskussion.
Das US-Militär, eine der stärksten Streitkräfte der Welt, hat seit dem Vietnamkrieg nicht mehr zur Wehrpflicht gegriffen. Ihre Leistungspakete bieten umfassende Unterstützung nicht nur für die Soldaten und Soldatinnen, sondern auch für ihre Familien, einschließlich kostenloser Ausbildung und Unterstützung bei der Beschäftigung von Ehepartnern. Wenn die Leistungen ansprechend sind, wird die Wehrpflicht überflüssig. Für diejenigen, die weniger Chancen im Leben haben, bietet der Militärdienst ein respektables Einkommen, Studiengebühren oder zumindest die Chance, die Welt zu sehen.
Das thailändische Verteidigungsministerium erhält jährlich beträchtliche Mittel aus Steuergeldern, von denen jedoch nur wenig den jungen Wehrpflichtigen zugute kommt.
Es mag ehrgeizig sein, die Bedingungen auf das Niveau der US-Armee anzuheben, aber wir können doch sicher etwas anbieten, um diesen jungen Männern das Gefühl zu geben, dass ihr Dienst kein Totalverlust von zwei Jahren oder ihrer Fähigkeit ist, für sich und ihre Familien zu sorgen.
Vielleicht würden wir dann weniger Nachrichten sehen, in denen junge thailändische Männer entweder am Boden zerstört oder überglücklich über ihr Einberufungsergebnis sind. Die emotionale Diskrepanz in diesen Reaktionen ist ebenso aufschlussreich wie herzzerreißend.