Bangkok — Sompong Jitradab, ein renommierter Bildungsexperte, äußerte erhebliche Bedenken in Bezug auf die bevorstehende Überprüfung der E‑Zigaretten-Vorschriften durch den Parlamentsausschuss. Dieser Ausschuss wird die potenzielle Legalisierung von E‑Zigaretten in Thailand diskutieren, was zu umfangreichen öffentlichen Protesten geführt hat.
Mehr als 600.000 Bürger haben eine Petition gegen die Legalisierung von E‑Zigaretten unterzeichnet. Bürgergruppen, Jugendnetzwerke und Stiftungen äußern ebenfalls starken Widerstand gegen diese Gesetzesänderung. Sompong kritisierte den Parlamentsausschuss und wies auf eine mögliche Voreingenommenheit hin, da er Vertreter des privaten Sektors mit Verbindungen zur E‑Zigaretten-Industrie einbeziehe.
Besondere Sorge bereiten ihm die aggressiven Marketingstrategien, die sich an Jugendliche richten und dabei E‑Zigaretten als angesagt und leicht verfügbar darstellen. Diese Strategien nutzen vor allem Online-Plattformen und sollen bereits Grundschulkinder ansprechen.
Sompong behauptet, dass solche Geräte inzwischen angeblich auch von Grundschülern verwendet werden. Er bemerkte, dass zwischen 2015 und 2022 die Zahl der jungen E‑Zigaretten-Nutzer deutlich gestiegen sei. Dies geschah trotz eines vollständigen Verbots des Dampfens in diesem Zeitraum.
Befürworter der Legalisierung argumentieren, dass das Verbot wirkungslos war und eine regulierte Legalisierung zu besseren Ergebnissen führen könnte. Gesundheitliche Bedenken spielen dabei eine zentrale Rolle: Studien weisen auf die Gefährdung der Gehirnentwicklung und ein erhöhtes Risiko für verschiedene Krankheiten hin.
Zudem warnte Sompong vor möglichen sozialen Folgen wie einem Anstieg der Jugendkriminalität und Umweltverschmutzung. Das Argument, dass Legalisierung zu höheren Steuereinnahmen führen könnte, wird von Gegnern durch den Hinweis relativiert, dass die Gesundheitskosten die möglichen Einnahmen übersteigen könnten.
Sompong betont die Wichtigkeit, bei der Entscheidung die langfristigen Auswirkungen auf die gesellschaftlichen Werte zu berücksichtigen. Auf nationaler Ebene haben vierzehn medizinische Verbände gegen die Legalisierung von E‑Zigaretten Stellung bezogen.
Sompong appellierte an die Gesetzgeber, alle Perspektiven genau zu prüfen, um irreversible Schäden für die öffentliche Gesundheit zu vermeiden.
Im Gegensatz dazu bleibt Cannabis in Thailand entkriminalisiert, obwohl frühere Bemühungen von Premierminister Srettha Thavisin, es wieder zu kriminalisieren, scheiterten. Eine Regulierung ist in Planung, um zukünftig verantwortungsvolle Nutzung zu ermöglichen.