Bangkok — Das thailändische Finanzministerium plant, die Kfz-Steuerbedingungen für Plug-in-Hybridfahrzeuge (PHEVs) zu überarbeiten, um Hersteller zu unterstützen und den Übergang zur Elektromobilität zu fördern. Dies geht aus Informationen einer anonymen Quelle innerhalb des Ministeriums hervor. Die geplanten Änderungen sollen die steuerlichen Rahmenbedingungen für PHEVs attraktiver gestalten und gleichzeitig die nationale Infrastruktur für Elektrofahrzeuge stärken.
Aktuell müssen PHEVs, die eine elektrische Reichweite (ER) von mindestens 80 Kilometern pro Ladung und einen Kraftstofftank mit maximal 45 Litern Fassungsvermögen aufweisen, lediglich eine Kfz-Steuer von 5 % zahlen. Bei einer geringeren elektrischen Reichweite oder einem größeren Tank steigt der Steuersatz auf 10 %. Die geplanten Anpassungen sollen diese Bedingungen lockern, um insbesondere größere PHEV-Modelle, die aufgrund ihrer Bauart oft größere Tanks benötigen, steuerlich zu begünstigen.
Diese Maßnahme steht im Einklang mit der Regierungspolitik, die Elektromobilität in Thailand voranzutreiben. PHEVs gelten als Brückentechnologie zwischen herkömmlichen Verbrennungsmotoren (ICE) und vollelektrischen Fahrzeugen (EVs), da sie sowohl mit fossilen Brennstoffen als auch mit Strom betrieben werden können. Dies ist besonders relevant, da die Ladeinfrastruktur für reine Elektrofahrzeuge in Thailand noch nicht flächendeckend ausgebaut ist.
Bereits im Dezember 2024 hatte das thailändische EV-Board eine Neustrukturierung der Kfz-Steuer für Hybridfahrzeuge (HEVs) beschlossen. Demnach gilt ab 2026 ein fester Steuersatz von 6 % für Fahrzeuge mit CO2-Emissionen von bis zu 100 Gramm pro Kilometer und 9 % für Emissionen zwischen 101 und 120 Gramm pro Kilometer. Diese Regelung soll sieben Jahre lang (2026−2032) gelten und stellt eine deutliche Reduzierung gegenüber den bisherigen, schrittweise ansteigenden Steuersätzen dar.
Um von den neuen Steuervorteilen zu profitieren, müssen Automobilhersteller und ihre Partner jedoch mindestens 3 Milliarden Baht zwischen 2024 und 2027 in Thailand investieren. Dies unterstreicht die Bemühungen der Regierung, die heimische Automobilindustrie zu stärken und gleichzeitig den Wandel hin zu umweltfreundlicheren Technologien zu unterstützen.
Die Anpassungen der Kfz-Steuerbedingungen sind Teil einer umfassenden Strategie, Thailands traditionelle Stärke in der Produktion von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren zu bewahren und gleichzeitig den Übergang zu alternativen Antrieben wie Elektro- oder Wasserstofftechnologien zu ermöglichen. Mit diesen Maßnahmen positioniert sich Thailand als wichtiger Standort für die Automobilindustrie in Südostasien und setzt ein klares Zeichen für die Zukunft der Mobilität.