Ursache und Wirkung - Bangkok geht hart gegen Sofa-Müllsünder vor

Sa., 15. Okt. 2022 | Bangkok
Bangkok — Bangkok geht rigoros gegen Leute vor, die Sperrmüll wie alte Matratzen und andere Möbel in die Wasserläufe werfen. Große Gegenstände, die sich in der Kanalisation verfangen, waren eine der Hauptursachen für Überschwemmungen in der Stadt. Wer jetzt sein altes Sofa in den nächsten Regenwasserkanal wirft, muss mit einer Strafe von 10.000 Baht rechnen. Außerdem gibt es Belohnungen für Bürgerspione, die dabei helfen, die Müllkipper zu identifizieren.
Sperrige Möbel verschwinden nicht einfach mit dem Morgennebel. Bangkok hat sich damit abgefunden, dass solche Gegenstände mitgenommen werden müssen, und hat einen regelmäßigen Sammeldienst eingerichtet, bei dem jeder Bezirk zu einer bestimmten Zeit in der Woche eine Sammelstelle bestimmt.
Die Stadt, in der täglich mehr als 10.000 Tonnen Abfall anfallen, ist zwar auf dem richtigen Weg, muss aber noch mehr tun, um das Problem zu lösen. Ein ausgewählter Standort, einmal pro Woche für jeden Bezirk, ist kaum ausreichend. Und wie sollen die Menschen solche Gegenstände aus ihren Häusern entfernen? Bangkok sollte von anderen Hauptstädten mit einer erfolgreichen Bilanz lernen, wie z. B. London. Dort holen Auftragnehmer große Haushaltsgegenstände ab und berechnen eine angemessene Gebühr pro Gegenstand, etwa 29 Pfund (1.250 Baht) pro Sofa. Die Stadt bezuschusst die Zahlungen für Einwohner mit Behinderungen, aber das ist immer noch wesentlich weniger, als die Einwohner Bangkoks demnächst zahlen müssen, um ihren Müll in die Kanalisation zu werfen.
In Den Haag in den Niederlanden ist der Service kostenlos. Die Einwohner müssen lediglich einen Termin vereinbaren und dafür sorgen, dass die unerwünschten Gegenstände sicher und leicht abholbar sind. Beide Städte haben erklärt, dass sie alles in ihrer Macht Stehende für Recycling und Wiederverwendung tun. In London hilft freecycle.org dabei, Menschen mit wegzuwerfenden Gegenständen und solche mit Platz zum Auffüllen zusammenzubringen.
Sowohl das Vereinigte Königreich als auch die Niederlande sind für ihre lebhaften Second-Hand-Märkte, Kofferraumverkäufe und Flohmärkte bekannt. Es liegt also auf der Hand, dass Bangkok mehr tun muss, als starre, aber nicht durchsetzbare Vorschriften zu erlassen, um potenzielle Partner zu erreichen und sie anzuwerben.
Die Stadt kann die lokalen Gemeinschaften nicht ignorieren. Stattdessen sollte sie sie einbinden und ihnen helfen. Bangkok verfügt über ein Heer von Abfallhändlern, die seit Jahrzehnten eine aktive Rolle beim Abfallrecycling spielen. Es ist an der Zeit, dass die Stadt diese Gruppe bei einer so wichtigen Aufgabe unterstützt.
