Wie die neue Steuer­poli­tik Thai­lands wirtschaftliche Sta­bil­ität aufs Spiel set­zt — Debakel für Expats und Investoren?

In ein­er zunehmend besorgnis­er­re­gen­den Lage für die thailändis­che Wirtschaft hat das renom­mierte Anwalt­snet­zw­erk Integri­ty Legal die aktuellen Vorschläge der thailändis­chen Steuer­be­hörde scharf kritisiert.

Die Pläne, sowohl thailändis­che als auch aus­ländis­che Ein­wohn­er auf ihr weltweites Einkom­men zu besteuern, kön­nten langfristig gravierende Auswirkun­gen auf die Anwer­bung und den Erhalt von Inve­storen haben. Der geplante Steuer­rah­men, der ab Jan­u­ar 2024 in Kraft treten soll, sieht vor, dass Einkom­men besteuert wird, unab­hängig davon, ob es nach Thai­land trans­feriert wurde oder nicht. Die War­nung von Integri­ty Legal verdeut­licht, dass eine solche Maß­nahme die Attrak­tiv­ität Thai­lands als Investi­tion­s­stan­dort erhe­blich unter­graben könnte.

Die thailändis­che Steuer­be­hörde hat jedoch bish­er nicht die notwendi­gen rechtlichen Grund­la­gen, um Ver­mö­genswerte außer­halb des Lan­des zu reg­ulieren, was die Durch­set­zbarkeit dieser neuen Regelung in Frage stellt.

Eine formelle Geset­zesän­derung würde zudem lang­wierige poli­tis­che Prozesse erfordern

Finanzmin­is­ter Pichai Chun­hava­ji­ra sprach kür­zlich in ein­er Grund­satzrede über die Notwendigkeit, die Einkom­menss­teuer­sätze für Pri­vat­per­so­n­en und Unternehmen zu reformieren, ohne jedoch auf die beste­hende Einkom­menss­teuer­si­t­u­a­tion für Expats und aus­ländis­che Steuerzahler einzuge­hen. Das Schweigen der Regierung zu den radikalen Vorschlä­gen hat in den sozialen Medi­en Besorg­nis aus­gelöst, wo man befürchtet, dass Aufen­thaltsver­längerun­gen kün­ftig von der Einkom­men­steuer­erk­lärung abhän­gen könnten.

Wenn sich solch eine Poli­tik wie von den Medi­en prog­nos­tiziert tat­säch­lich durch­set­zt, kön­nte das für viele Langzeitvisa-Inhab­er wie das Elite-Visum prob­lema­tisch werden.

Viele dieser Inhab­er ver­brin­gen nicht das gesamte Jahr in Thai­land, was die Frage aufwirft, wie ihre Steuerpflicht geregelt wer­den soll. Das Risiko, dass Selb­sterk­lärun­gen von fik­tiv­en Touris­ten aus­genutzt wer­den, ist eben­falls nicht zu unterschätzen.

Die War­nung der Recht­san­walt­skan­zlei bezieht sich auf die poten­ziellen neg­a­tiv­en Fol­gen dieser Steuer­reform, die als ​“Gold­en Goose” ange­se­hen wird — eine Meta­pher für die wirtschaftliche Sta­bil­ität und Attrak­tiv­ität des Landes.

Während sich das Land in ein­er schwieri­gen wirtschaftlichen Lage befind­et, dro­hen Expats und Inve­storen, Thai­land zu ver­lassen, was die ohne­hin anges­pan­nte wirtschaftliche Sit­u­a­tion weit­er ver­schär­fen könnte.Die Zeit für eine ern­sthafte Diskus­sion über die geplanten Steuer­refor­men und deren Auswirkun­gen auf die nationale Wirtschaft ist längst überfällig.

Die thailändis­che Regierung ste­ht vor der Her­aus­forderung, ein Gle­ichgewicht zwis­chen der Notwendigkeit, Steuere­in­nah­men zu gener­ieren, und der Schaf­fung eines sta­bilen und attrak­tiv­en Umfelds für inter­na­tionale Inve­storen zu find­en. Nur durch eine offene Debat­te und trans­par­ente poli­tis­che Entschei­dun­gen kann Thai­land seine ​“gold­ene Gans” langfristig schützen.