Wirtschaftswun­der oder Steuer­falle? Thai­lands umstrit­tene Steuer­reform im Fokus der Nation

In einem rich­tungsweisenden Schritt zur wirtschaftlichen Neuaus­rich­tung hat Finanzmin­is­ter Pichai Chun­hava­ji­ra auf dem Sus­tain­abil­i­ty Forum 2025 einen ehrgeizigen Steuer­reform­plan vorgestellt. Dieser Plan zielt darauf ab, die Staat­sein­nah­men in Thai­land zu erhöhen und gezielte Entwick­lungs­maß­nah­men zu fördern.

Im Mit­telpunkt des Reform­pro­gramms ste­ht eine geplante Senkung der Kör­per­schaftss­teuer von 20 % auf 15 %, was sich an den derzeit­i­gen inter­na­tionalen Stan­dards der OECD orientiert.

Darüber hin­aus wird erwogen, die Ober­gren­ze der Einkom­menss­teuer von aktuell 35 % zu reduzieren, um inter­na­tionale Tal­ente für das Land zu gewin­nen und so die Wet­tbe­werb­s­fähigkeit zu stärken.

Jedoch sorgt ein geplanter Anstieg der Mehrw­ert­s­teuer von 7 % auf bis zu 15 % für erhe­bliche Kon­tro­ver­sen. Zahlre­iche Bürg­er äußern Bedenken, dass dieser Schritt vor allem einkom­menss­chwache Haushalte über­pro­por­tion­al belas­ten kön­nte, ins­beson­dere in Zeit­en steigen­der Lebenshaltungskosten.

Der renom­mierten Ökonom Athiphat Muthi­tacharoen hat die Gefahren, die von dieser Maß­nahme aus­ge­hen, deut­lich her­vorge­hoben. Pre­mier­min­is­terin Pae­tong­tarn Shi­nawa­tra hat auf die Bedenken der Bevölkerung reagiert und die Regierung von der umstrit­te­nen Mehrw­ert­s­teuer­erhöhung dis­tanziert, indem er klarstellt, dass diese möglicher­weise nicht zur Anwen­dung kom­men wird.

Dies geschieht im Kon­text ein­er zunehmend anges­pan­nteren finanziellen Sit­u­a­tion, in der die Zin­sen für die staatlichen Schulden laut Athiphat bis zu 14 Prozent der Staat­sein­nah­men erre­ichen könnten.

Seine Kern­forderung ver­langt nach ein­er fairen und umfassenden Steuer­reform, die ins­beson­dere die hohe Steuer­last auf die Löhne der Arbeit­er in den Fokus rückt. Athiphat weist darauf hin, dass nur eine kleine Gruppe in der Bevölkerung den Großteil der Steuer­last trägt, während viele andere es sich leis­ten kön­nen, sehr geringe oder gar keine Beiträge zu zahlen.

Zwar find­en die Pläne zur Senkung der Kör­per­schaftss­teuer bre­ite Unter­stützung unter führen­den Wirtschaftsvertretern wie Sanan Angubolkul, die darin eine Chance sehen, neue Arbeit­splätze zu schaf­fen und Betrieb­skosten für Unternehmen zu senken.

Den­noch gibt es Bedenken hin­sichtlich der tat­säch­lichen Notwendigkeit dieser Reform, ins­beson­dere vor dem Hin­ter­grund beste­hen­der Anreize durch die Board of Invest­ment (BoI). Einige Branchen­vertreter war­nen vor den steigen­den Pro­duk­tion­skosten, die eine solche Mehrw­ert­s­teuerän­derung mit sich brin­gen könnte.

In der Diskus­sion um diese Refor­men wird deut­lich, dass der Fokus in Zukun­ft auf der Anpas­sung des Steuer­sys­tems liegen muss. Ziel ist es, Gerechtigkeit und Nach­haltigkeit in der vielfälti­gen Wirtschaft­s­land­schaft Thai­lands zu gewährleis­ten und das Land gle­ichzeit­ig in einem glob­alen Wet­tbe­werb wet­tbe­werb­s­fähig zu halten.