Erhalten Ausländer in Thailand kostenlose Gesundheitsversorgung?

Erhalten Ausländer in Thailand kostenlose Gesundheitsversorgung?

Thai­lands Gesund­heitssys­tem genießt in ganz Südostasien ein hohes Anse­hen und bietet Optio­nen, die von öffentlichen Kranken­häusern bis hin zu pri­vat­en Ein­rich­tun­gen von Weltk­lasse reichen. Für aus­ländis­che Ein­wohn­er oder Touris­ten ist der Zugang zur Gesund­heitsver­sorgung jedoch nicht so einfach. 

Erhal­ten Aus­län­der in Thai­land also kosten­lose Gesund­heitsver­sorgung?
Ja, Sie erhal­ten nur dann kosten­losen Zugang zu eini­gen Gesund­heit­sleis­tun­gen, wenn Sie eine Arbeit­ser­laub­nis haben und Beiträge zur Sozialver­sicherung leisten.

So funk­tion­iert das öffentliche Gesundheitssystem

Thai­lands öffentlich­es Gesund­heitssys­tem wird durch Steuern und den Staat­shaushalt finanziert. Für die thailändis­chen Bürg­er bedeutet dies oft eine kosten­lose oder sehr kostengün­stige Ver­sorgung in öffentlichen Kranken­häusern. Das Sys­tem legt den Schw­er­punkt auf eine all­ge­meine Gesund­heitsver­sorgung und soll sich­er­stellen, dass nie­mand ohne Zugang zu ein­er medi­zinis­chen Grund­ver­sorgung bleibt.

Für Aus­län­der ist die Sit­u­a­tion jedoch anders. Sie haben nur dann Anspruch auf kosten­lose oder sub­ven­tion­ierte Gesund­heitsver­sorgung, wenn Sie am Sozialver­sicherung­spro­gramm teil­nehmen. Dieses Pro­gramm ist an eine formelle Beschäf­ti­gung in Thai­land geknüpft.

Expats mit ein­er Arbeit­ser­laub­nis zahlen in das Sys­tem ein, indem ihnen monatlich von ihrem Gehalt abge­zo­gen wird (nor­maler­weise 5 % des Einkom­mens, gedeck­elt auf 750 Baht pro Monat). Wenn Sie keine Arbeit­ser­laub­nis haben oder keine Sozialver­sicherungs­beiträge zahlen, ist die öffentliche Gesund­heitsver­sorgung nicht kostenlos.

Stattdessen müssen Sie aus eigen­er Tasche bezahlen.

Obwohl die Tar­ife in öffentlichen Kranken­häusern niedriger sind als in pri­vat­en, kön­nen Oper­a­tio­nen oder Spezial­be­hand­lun­gen den­noch teuer werden.

Die Ein­schränkun­gen öffentlich­er Kranken­häuser für Expats

Öffentliche Kranken­häuser in Thai­land sind im All­ge­meinen zuver­läs­sig für die Grund­ver­sorgung, aber es gibt erhe­bliche Nachteile für Expats. Lange Wartezeit­en sind eines der größten Prob­leme. Sie müssen möglicher­weise Stun­den, manch­mal einen ganzen Tag, auf einen Arztbe­such oder eine Behand­lung warten.

Eine weit­ere Her­aus­forderung ist die Kommunikation.

Englis­chsprachiges Per­son­al ist in vie­len öffentlichen Kranken­häusern rar, vor allem außer­halb von Großstädten wie Bangkok oder Chi­ang Mai. Diese Sprach­bar­riere kann es schwierig machen, Ihre Symp­tome zu erk­lären oder den Rat des Arztes zu verstehen.

Die Ein­rich­tun­gen in öffentlichen Kranken­häusern sind außer­dem meist über­füll­ter und leg­en weniger Wert auf Kom­fort und Pri­vat­sphäre. Für Expats, die an inter­na­tionale Gesund­heits­stan­dards gewöh­nt sind, kann dies über­wälti­gend sein.

Pri­vate Ein­rich­tun­gen bieten schnellere Dien­stleis­tun­gen, englis­chsprachiges Per­son­al und fortschrit­tliche Medizintechnik.

Eine Rei­sev­er­sicherung ist eine gute Option für Touris­ten oder Kurzzeitbe­such­er. Die meis­ten Pläne deck­en medi­zinis­che Not­fälle, Unfälle oder plöt­zliche Erkrankun­gen ab. Allerd­ings haben Rei­sev­er­sicherun­gen oft Ein­schränkun­gen, die sie für Langzeitauswan­der­er ungeeignet machen. Rou­tine­un­ter­suchun­gen, Imp­fun­gen oder laufende Behand­lun­gen für chro­nis­che Krankheit­en sind nicht abgedeckt.

Die Deck­ungs­gren­zen kön­nen auch dazu führen, dass Sie einen erhe­blichen Teil der größeren medi­zinis­chen Kosten selb­st tra­gen müssen. Beispiel­sweise kön­nen Not­op­er­a­tio­nen oder Kranken­hausaufen­thalte die üblichen Höch­st­gren­zen für Rei­sev­er­sicherun­gen leicht überschreiten.

Warum eine pri­vate Kranken­ver­sicherung unverzicht­bar ist

Eine pri­vate Kranken­ver­sicherung gibt Ihnen Sicher­heit, indem sie Ihnen jed­erzeit Zugang zu hochw­er­tiger medi­zinis­ch­er Ver­sorgung gewährt. Mit einem pri­vat­en Tarif kön­nen Sie Thai­lands beste Pri­vatkranken­häuser besuchen, die für ihre her­vor­ra­gende Ausstat­tung, kürzere Wartezeit­en und englis­chsprachiges Per­son­al bekan­nt sind.

Eine pri­vate Ver­sicherung deckt eine bre­ite Palette von Leis­tun­gen ab, von der Vor­sorge wie jährlichen Kon­trol­lun­ter­suchun­gen bis hin zur Behand­lung schw­er­er Krankheit­en. Sie kön­nen auch Ihren bevorzugten Arzt und Ihr bevorzugtes Kranken­haus wählen und haben so die Kon­trolle über Ihre Gesundheitsversorgung.

Viele Ver­sicherungsan­bi­eter bieten speziell auf Expats zugeschnit­tene Tar­ife an. Diese Tar­ife sind flex­i­bel und kön­nen alles abdeck­en von ambu­lanten Besuchen bis hin zur Not­fal­l­e­vakuierung, sodass Sie in jed­er Sit­u­a­tion geschützt sind.

Was kostet die pri­vate Gesund­heitsver­sorgung in Thailand?

Thai­lands Pri­vatk­liniken sind für ihre Qual­ität und Effizienz hoch ange­se­hen, aber sie haben ihren Preis. Eine Kon­sul­ta­tion mit einem Spezial­is­ten in ein­er Pri­vatk­linik kann zwis­chen 1.000 und 2.000 Baht kosten, während ein Basis-Gesund­heits-Screen­ing-Paket bei etwa 5.000 Baht begin­nt.

Anspruchsvollere Ein­griffe wie Oper­a­tio­nen kön­nen Zehn­tausende Baht kosten. So kön­nen beispiel­sweise die Kosten für eine Blind­dar­m­op­er­a­tion in pri­vat­en Kranken­häusern zwis­chen 70.000 und 100.000 Baht liegen. Ohne Ver­sicherung kön­nen sich diese Kosten schnell sum­mieren, ins­beson­dere wenn Sie fort­laufende Behand­lun­gen oder Not­fal­lver­sorgung benötigen.

Deshalb ist eine pri­vate Kranken­ver­sicherung für Expats in Thai­land nicht nur eine Annehm­lichkeit, son­dern eine Notwendigkeit.

Rent­ner in Thai­land, ins­beson­dere solche mit einem Renten­vi­sum, haben oft keinen Anspruch auf das Sozialver­sicherung­spro­gramm, es sei denn, sie arbeit­en auch. Das bedeutet, dass sie von den öffentlichen Gesund­heit­sleis­tun­gen aus­geschlossen sind, die thailändis­che Bürg­er und beruf­stätige Expats erhalten.

Für Rent­ner wird eine pri­vate Kranken­ver­sicherung noch wichtiger.

Mit dem Alter steigt der medi­zinis­che Bedarf, ein­schließlich Rou­tine­un­ter­suchun­gen und Behand­lun­gen bei chro­nis­chen Krankheit­en. Eine Ver­sicherung stellt sich­er, dass Sie die erforder­liche Ver­sorgung erhal­ten, ohne sich um finanzielle Belas­tun­gen sor­gen zu müssen.

Artikel teilen

Artikel teilen


Bildquelle: Hans-Martin Hahn, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Kommentare

Hinterlassen Sie einen Kommentar.

Weitere Artikel

Bedingungen fuer auslaender festgelegt wer erhaelt kostenlose medizinische versorgung und wer zahlt Bedingungen für Ausländer festgelegt: Wer erhält kostenlose medizinische Versorgung und wer zahlt?

Das Gesund­heitsmin­is­teri­um von Thai­land hat klare Regelun­gen zur medi­zinis­chen Ver­sorgung von Aus­län­dern im Land präsen­tiert. Aus­ländis­che Staat­sange­hörige müssen grund­sät­zlich ihre medi­zinis­chen Ausga ...

mehr lesen
Gefahr durch diabetische fussgeschwuere in thailand wichtige vorsichtsmassnahmen Gefahr durch diabetische Fußgeschwüre in Thailand: Wichtige Vorsichtsmaßnahmen

Dia­betis­che Fußgeschwüre stellen in Thai­land eine ern­sthafte Gesund­heits­ge­fahr dar und kön­nen im schlimm­sten Fall zu Ampu­ta­tio­nen führen. Ins­beson­dere Men­schen mit Dia­betes müssen wach­sam sein und gee ...

mehr lesen