Besorgniserregende Urteile zu Medienanteilen in der jüngsten Vergangenheit

Obwohl der Vor­sitzende von Move For­ward, Pita Lim­jaroen­rat, im Zusam­men­hang mit der Kon­tro­verse um die iTV-Aktien bes­timmte Maß­nah­men ergrif­f­en hat, ist die Geschichte nicht auf sein­er Seite. In eini­gen Medi­en­bericht­en wur­den ähn­liche Fälle aus­ge­graben, die zunächst unbe­deu­tend zu sein schienen, aber schließlich Wahlka­n­di­dat­en ihre par­la­men­tarische Zukun­ft kosteten.

Vergessen wir Thanathorn Juan­groon­gru­angk­it für eine Minute, obwohl sein Fall Pitas größte Sorge sein sollte. Als Future For­ward (jet­zt Move For­ward) seine Liste der Kan­di­dat­en für die Parteiliste im Jahr 2019 bei der Wahlkom­mis­sion ein­re­ichte, enthielt sie den Namen von Thanwarin Sukhapisit, einem Filmemach­er, der zum Poli­tik­er wurde. Der Kan­di­dat besaß Anteile an zwei Unternehmen — Head Up Pro­duc­tion und I’m Fine Production.

In seinem Urteil, mit dem der Abge­ord­nete dis­qual­i­fiziert wurde, ging das Ver­fas­sungs­gericht vor allem auf zwei Fra­gen ein: Waren die Fir­men aktiv”, als die Kan­di­datur reg­istri­ert wurde? Und wenn ja, besaß der Betrof­fene ihre Aktien am Tag der Wahlanmeldung?

Thanwarins Besitz” schien ein­fach­er zu sein als Pitas Besitz von iTV-Aktien, die nach seinen Angaben nur deshalb auf seinen Namen lauteten, weil er der Tes­ta­mentsvoll­streck­er seines Vaters war. Pita, der die iTV-Aktien in sein­er oblig­a­torischen Ver­mö­genserk­lärung an die Behör­den nicht auf­führte, hat die fraglichen Aktien über­tra­gen, aber das, was das Ver­fas­sungs­gericht in Thanathorns Fall betra­chtete, näm­lich das Datum des Wahlantrags, kön­nte darauf hin­deuten, dass die späte Über­tra­gung irrel­e­vant war.

Nun zu Thanathorn. Was sagt uns sein Fall? Thanwarins Fall ist etwas unter dem Radar ver­schwun­den, wahrschein­lich weil der Führer von Future For­ward, Thanathorn, zuvor im Zuge des Aufruhrs um die V‑Luck Media-Aktien als Abge­ord­neter dis­qual­i­fiziert wor­den war. V‑Luck Media war nicht in kon­tro­verse Inhalte ver­wick­elt, aber das Thanathorn-Urteil erin­nerte viele an juris­tis­che Präze­den­zfälle, die zeigen, dass die Richter dem, was in der Zukun­ft” passieren kön­nte, erhe­bliche Bedeu­tung beimessen.

Es gibt Fälle, die vielle­icht stärk­er als der von Pita ausse­hen, weil es sich um voll­ständi­ges oder größeres Eigen­tum” han­delte, aber die Mei­n­ung des Ober­sten Gericht­shofs zur Untätigkeit” ist bemerkenswert.

Ein solch­er Fall betraf den Wahlkreiskan­di­dat­en von Chat Pat­tana, Anu­sorn Kasemwan. Vor 2019 besaß er Bericht­en zufolge eine Druck­erei, die eine wenig bekan­nte Zeitung _ Sue Klang SaphaThai _ her­aus­gab, die, wie er betonte, seit zwei Jahren nicht mehr gedruckt wurde, als er die Reg­istrierung sein­er Kan­di­datur beantragte. In einem Ein­spruch beim Ober­sten Gericht­shof gegen die Wahlkom­mis­sion, die seinen Antrag auf Kan­di­datur abgelehnt hat­te, erk­lärte er, dass sein Besitz gemäß dem Druck­ge­setz been­det sein müsse.

Der Ober­ste Gericht­shof wies den Ein­spruch ab und entsch­ied, dass die ein­seit­ige Beendi­gung des Druck­be­triebs (ohne offizielle Benachrich­ti­gung der zuständi­gen Behör­den) bedeutet, dass das Eigen­tum” beste­hen bleibt.

Ein weit­er­er inter­es­san­ter Fall war eben­falls eine Beru­fung vor dem Ober­sten Gericht­shof. Er wurde von Suwatchai Sawas­di von New Aspi­ra­tion ein­gere­icht, dessen Antrag auf Kan­di­datur im Wahlkreis von der Wahlkom­mis­sion abgelehnt wurde, die darauf bestand, dass er der Eigen­tümer und Her­aus­ge­ber der Zeitung Korat Pol­i­tics sei.

Suwatchai reg­istri­erte Korat Pol­i­tics im Jahr 2000. Der Druck wurde 2009 eingestellt. Wie in Anu­sorns Fall wur­den die zuständi­gen Behör­den nicht offiziell über die Ein­stel­lung informiert. Da es keine Beweise dafür gibt, dass der Petent die Behör­den über die Ein­stel­lung des Geschäfts­be­triebs informiert hat, muss der Petent weit­er­hin als Eigen­tümer der Zeitung Korat Pol­i­tics ange­se­hen wer­den, weshalb ihm die Kan­di­datur bei den Wahlen (zu Recht) unter­sagt wurde”, so das Urteil des Ober­sten Gerichtshofs.

Ein weit­er­er Fall, der noch nicht abgeschlossen ist, ist eine ähn­liche Beru­fung vor dem Ober­sten Gericht­shof. Taweep Kwan­buri von der Palang Pracharath­Par­ty wurde von der Wahlkom­mis­sion die Kan­di­datur für den Wahlkreis 1 in Ray­ong mit der Begrün­dung ver­weigert, dass er Eigen­tümer und Anteil­seign­er der Zeitung Sue Klang Dai­ly sei. Er hat­te die Zeitung 1995 angemeldet, sie aber zwei Jahre später wieder eingestellt, ohne dies den Behör­den offiziell mitzuteilen.

Das Gericht stellte in seinem Urteil fest, dass das Druck­ereige­setz nicht besagt, dass lange Zeiträume der Untätigkeit das legale und dauer­hafte Ende des besagten Ver­lags­geschäfts bedeuten.

Auch Pitas Entschei­dung, die strit­ti­gen Anteile auf seinem Kon­to auf andere Erben seines Vaters zu über­tra­gen, wirft mehr Fra­gen auf, als sie beant­wortet. Erstens ist dies ein Eingeständ­nis, dass sich zum Zeit­punkt der Wahlreg­istrierung poten­ziell unrecht­mäßige Anteile auf seinem Kon­to befan­den und dass er es ver­säumt hat, dies den Behör­den zu melden, als er Poli­tik machte. Zweit­ens sind, wie ein Sen­a­tor fest­stellte, seit dem Tod seines Vaters etwa 17 Jahre ver­gan­gen, ein Zeitraum, der vielle­icht zu lang ist, um eine schein­bar unkom­plizierte Frage der Aufteilung von Anteilen zu klären.

Die poli­tis­chen und geschäftlichen Kon­flik­te, die iTV heim­suchen, kön­nten Pita das Leben noch schw­er­er machen. In den frühen 1990er Jahren brachte der Ruf nach einem wirk­lich unab­hängi­gen Fernsehsender junge Betreiber, Nachricht­en­sprech­er und Reporter her­vor, die sich über alte Klis­chees der TV-Nachricht­en­berichter­stat­tung hin­wegset­zten. Doch als sich eine unab­hängigere und aggres­si­vere Berichter­stat­tung auf andere Fernsehsender aus­bre­it­ete, ereignete sich eine der größten Ironien bei iTV, wo die Shin Cor­po­ra­tion das größte Mit­spracherecht hat­te und die Geschäfte und den Betrieb des Senders kontrollierte.

Die Überzeugung, dass Thailand wirklich einen unabhängigen Fernsehsender braucht, der als wahre Stimme des Volkes dient, kann für oder gegen Pita arbeiten. Als er Oppositionsführer war, könnte das Konzept der "Unabhängigkeit" zu seinen Gunsten gewesen sein. Wenn er Premierminister ist, kann jede Verbindung zum Fernsehbetrieb nach hinten losgehen.

iTV wird juristisch am Leben erhalten, offenbar um Ansprüche vor Gericht geltend zu machen. Der langwierige Kampf mit der Regierung kann so interpretiert werden, dass iTV das Potenzial hat, geschäftlich wieder auf die Beine zu kommen. Wenn man sich die Urteile in den anderen Fällen ansieht, sieht es nicht gut für ihn aus, es sei denn, die Übertragung der Aktien aus seinem Konto hätte früh genug stattgefunden, idealerweise bevor Klagen gegen den populären Politiker eingereicht wurden.

Zumindest könnte die Übertragung der iTV-Aktien aus seinem Konto die Anschuldigungen wegen Interessenkonflikts in Zukunft verhindern. Ohne die Übertragung würde er zwei sich widersprechende Hüte tragen, wenn er Premierminister wird. Auf der einen Seite müsste er die Interessen der Regierung schützen, auf der anderen Seite wäre er ein Aktionär, der möchte, dass es iTV gut geht.

Einen solchen Interessenkonflikt wird es nicht geben. Das ist eine seltene gute Nachricht, nicht nur für Pita, sondern auch für viele andere.

Von Tulsathit Taptim

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